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Der Tag startet in einen Elefanten Waisenhaus. Hier werden kleine Elefanten, die irgendwo im Land von ihrer Herde oder Mutter getrennt werden, 5-7 Jahre aufgepäppelt und dann wieder in die Wildnis entlassen. 3 x am Tag findet zur Freude der Touristen eine Fütterung statt. Jedes Tier bekommt 12l Milch mit einen Schlauch verabreicht. (@kids: Ich denke nur an das Trichtertrinken in Griechenland…)

Zuerst kamen wir an einem Stausee vorbei, der so voll war, dass viele Bäume im Wasser standen.
Es waren ziemlich viele „kleine“ Elefanten. Der Kleinste hat noch das Fläschchen (so ca. 10 Liter) bekommen.

Lustig, wenn ganz kleine, noch ziemlich dumme Elefanten versuchen, mit ihren Rüssel Körner in ihr Maul zu transportieren. Ich dachte immer (keine Ahnung wieso), dass die die Körner einsaugen, wie ein guter Tischstaubsauger. Aber die machen ein kleines Körnerhäufchen und umzingeln das mit ihren Rüssel, dann Transport zum Maul und was noch da ist an Körnern, kann gefressen werden. Aber noch klein und ungeschickt, da bleibt man hungrig und wir Menschen haben was zum Lachen. 

Galle (der Name kommt vom Hahn, nicht vom Körpersaft) kann an manchen Ecken seine Herkunft nicht verbergen. Obwohl in den Häusern im Kolonialstil schon andere eingezogen sind. Die Stadt selbt hat eine bewegte Geschichte: Portugiesen, Holländer, Inder, Briten, Piraten und so ziemlich alles was auf dem Meer unterwegs war, hat sich hier die Köpfe eingeschlagen.

Weiter geht die wilde Hatz nach Galle, die Stadt mit kolonialem Flair. 

Auf der Fahrt nach Galle ist mir aufgefallen, dass nur Touristen im Auto unterwegs sind. Die Einheimischen fahren mit dem Bus oder dem Motorrad, als Taxi das Tuktuk. Unser Guide hat das Auto auch nur gemietet, morgen gibt er es ab und fährt mit dem Zug zurück in sein Dorf und hofft, bald wieder eine Reise führen zu dürfen. In keinem „Vorgarten“ parkt ein Auto unter Palmen. Nichts, nirgends. Warum sollte man sich auch an seinem freien Vollmond-Feiertag ins Auto setzen, um ins Nachbardorf zu fahren? Das sieht es genauso trostlos aus wie das eigene Dorf….

Wir sind ziemlich lange an der Küste entlang gefahren und überall gab es Stände mit frischem Fisch (pro kg 1 €). Die Boote, mit denen gefangen wird, haben noch Ausleger, was in den kleinen Häfen regelmäßig für ein Durcheinander sorgt.
Naja, baden war sowieso nicht drin, weil die Wellen zu hoch waren. Morgen vor der Fahrt nach Colombo starte ich dann mal einen Versuch.

Und die letzte Nacht in einen schönen Hotel an Strand. Leider sind wir erst spät hier gewesen und Uwe kann nicht mal im Indischen Ozean baden, weil es gleich mit unserer Reisegruppe (also uns beiden plus Guide) zum Abschiedsessen geht.

Dieses Essen sollte ein romantisches Essen in einem Fischrestaurant werden. Das ging gründlich schief. Das Restaurant war eine Standbutze und unser Guide saß mit am Tisch, hat aber nicht gegessen, sondern sein Handy dudeln lassen, telefoniert, Filmchen angeguckt. Das nervt schon in der Berliner S-Bahn, hier noch mehr. Eigentlich sollte es einen netten Ausklang geben mit Gesprächen über likes und dislikes.

Es gibt jetzt nicht wirklich viel Gutes zu berichten, was so die allgemeine Stimmung angeht. Sicherlich ist Sri Lanka tatsächlich „die Perle im indischen Ozean“. Aber irgendwas läuft hier gewaltig falsch. Sei es, dass man als Touri an jeder Ecke mit dem dummen Dreisatz-Trick angemacht wird: „Wo kommst Du her? Interessiert an…Schmuck, Seide, Leinen, etc…? Auf der Insel ist alles sehr teuer, ich weiss den einzigen Laden, wo es günstig ist, komm ich zeig ihn dir.“

Nein danke! Man denkt zuerst, die Leute kommen freundlich auf einen zu. Dabei geht es immer, wirklich immer darum, ein paar Rupien zu ergattern.

Die Hälfte der Gebäude links und rechts der Strasse sind entweder kaputt oder in einem erbärmlichen Zustand. Beim Rest hofft man, dass es kein Erdbeben geben wird. Klar, bei der Inflation und der Korruption ist das Essen auf dem Tisch wichtiger (die Durchschnittsfamilie hat 4 Kinder) als der Anstrich oder die Sanierung.

Es gibt das Kulturdreieck. Da waren wir in den ersten Tagen. Dann gibt es eigentlich nur noch Buddhas, Elefanten, mehr Buddhas, mehr Elefanten. Tolle Landschaft (die an einem im Auto vorbeifliegt) und jede Menge ungeregelten, chaotischen Verkehr, dem man gefühlt (ok, das war unsere Reiseplanung, da können die Einheimischen nichts dafür) fast den ganzen Tag ausgesetzt ist.

Unsere Hotels waren durchweg ziemlich ok. Aber immer außerhalb der Städte. Wir mussten dort essen (was dann auch bald ziemlich schnell eintönig wurde) und konnten praktisch nie vor die Tür. Das würden wir definitiv anders machen, egal wohin wir in Zukunft noch reisen.

Tatsächlich ist Sri Lanka ein sauberes Land. Das hat uns positiv überrascht. Und die Früchte sind lecker.

Jetzt warten wir gespannt auf unseren letzten Tag hier, bevor es morgen Abend nach Indien geht.

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One response

  1. Was für eine Rundreise, liebe Streuner, ich danke für Eure lustigen Berichte.
    Die Elefanten hätte ich gern mit erlebt.
    Bunte Klamotten könnten gut zum Fasching taugen, aber Ihr seid weit weg. Vielleicht 2025.
    Eine 100jährige ehemalige Kolonialtochter (niederländisch, allerdings auf Java aufgewachsen) habe ich tatsächlich hier vor Jahren gekannt. Verrückt, so eine Zeitzeugin zu treffen durch meinen Job.
    Auch mit Indern habe ich etliche Eindrücke durch Begegnungen hier zu Hause bekommen.Bin deshalb sehr gespannt auf Eure Eindrücke. Das Beste sollen die fantastischen Blumen sein, lasst bitte was sehen. Verrückte Yogis, Gurus, Hypnosen, Ekstasen usw. (Buch“Ganesha macht die Türe zu“ – gelesen? Der Titel ist noch lustig…) Es wird sicher sehr spannend. Glückliche Reise wünscht Euch Kathrin.

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