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„Ich glaube nicht, dass diese Schrott-Airline den Koffer liefert!“ In leicht gedrückter Stimmung, bei Regen und Motorengedröhn, das in ganz Adelaide zu hören ist und zwar schon seit 8:00 Uhr morgens, machen wir uns gegen 10:30 Uhr auf. Es ist „Adelaide Motorsport Festival“ wie wir herausfinden. Mit allem, was das Bolidenherz begehrt: Formel 1, Lamborghini Parade, Ferrari Race usw… Da wollen wir nicht hin. Eher zuerst mal gemütlich frühstücken, dann in den botanischen Garten, in die Art Gallery of South Australia und -ganz wichtig- zum „National Wine Centre of Australia“. Volles Programm bei einem Regentag also.

Die Rundle Mall ist die Einkaufsstrasse von Adelaide. Im Kunstwerk von Bert Fugelman, den Malls Balls, haben wir mal wieder ein Selfie versucht.

Sylke hat noch eine ganze Zeit überlegt, wie man der Airline Schaden zufügen kann. Aber die Passagierrechte hier sind nicht dieselben wie bei uns in Europa. 40 Aussi Dollars hätten wir erstattet bekommen. Mehr nur auf Antrag und ehrlich gesagt, für die knapp 20 Euro hätten wir bestimmt 10 Formulare ausfüllen müssen. Also Kaffee und ab zur ersten Attraktion.

Man hat das Gefühl, gleich sausen sie los, die vier Schweinchen quer durch die Rundle Mall. Das Kunstwerk ist von Margueritte Dericourt und heisst „A day out“.

Auf dem Weg zur Gallery kamen wir dann noch zufällig am am Festakt zur Etablierung der „First Nation Voice Bill“ vorbei, die ab sofort den Aboriginies mehr Rechte einräumt. Großer Bahnhof. Sylke hat versucht von einer der Kameras erfasst zu werden -wegen der Schauspielkarriere- aber das Event war schon vorbei. Dann ging es ins Kunstmuseum. Irgendwie hat man in Downunder den Hang dazu, die Dinge einfach nur wirken zu lassen und gerne auch geballt. 12 Kunstwerke an einer Wand, spart Platz. Das Kunstwerk auf dem Beitragsbild heisst „Mother“ und ist von Alair Pambegan. Es soll an seine Mutter erinnern, die den Rasen ihrer Heimatstadt mit den Fingern rechen musste weil sie zu den Aboriginies gehörte.

Das Bild „The Bridge“ von Dorrit Black von 1930 hat uns gleich wieder an Sydney erinnert.

Der anschließende Spaziergang durch den botanischen Garten war im Regen nicht so toll, und im Shop hätten wir auch nur die Samen für Pflanzen kaufen können, die es bei uns auch gibt.

Die ältesten Gebäude und Gewächshäuser im Garten sind noch sehr viktorianisch geprägt. Sowas hätte ich gerne statt unserem Glashaus im Garten.

Die nächste Attraktion, das National Wine Centre war dann eher nach unserem Geschmack. Man hätte 120 Weine probieren können. Wir haben aber nur 12 geschafft.

Ohne dem Australischen! Wine Centre unrecht tun zu wollen: Viel zu sehen gabs nicht, um über australische Weine wirklich etwas zu erfahren. Das kann natürlich daran liegen, dass „probieren über studieren“ geht.
Zum Probieren gab es Weintankstellen. Oktanzahl, nein Rebsorte auswählen, Tankkarte stecken, Rüssel ins Glas und wenig, halbvoll oder voll machen. Testen. Nächste Runde.
Auf dem Weg zurück mussten wir feststellen, dass auch Adelaide an vielen Stellen architektonisch nicht wirklich überzeugen kann. Die Stadt ist auf dem Reissbrett entworfen worden, die Strassen sind breit und rechtwinklig angelegt und von der ursprünglichen Bebauung ist nicht mehr viel übrig. So etwas wie Flair kommt da nicht auf. Könnte aber auch am Wetter gelegen haben.

Auf dem Weg zurück zu unserem HotelMotel (heisst wirklich so) haben wir uns dann noch mit Sushi und Wein eingedeckt und Scherze darüber gemacht, was wir ohne die Elektrik in meinem Koffer machen. Im Zimmer war der Koffer nicht. Aber was für eine Freude, als der freundliche Mann an der Rezeption fragte „Is your Name Vock?“ Und da war er, der Koffer. Es bleibt aber trotzdem eine Schrott-Airline.

Morgen holen wir unseren Campervan ab. Wir wissen noch nicht, wie und wo wir dann wieder online sein werden, denn jetzt beginnt das wilde Leben: Heute hier morgen dort und gerne mal auch nirgendwo. Also wieder einmal Geduld bitte, wenn es nicht jeden Tag was Neues von uns gibt.

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