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Kurz vor neun heute war es soweit: erster Känguru Kontakt. Wir sitzen in einem 4-W-Auto mit vier Australiern . Die amüsieren sich wiederum über uns, weil wir noch nie echte Kängurus gesehen haben.

Morgens sind wir mit der 4 WD Tour losgefahren. Sylke voller Hoffnung, endlich mal Kängurus zu sehen. Aber das erste was es gab, waren dann Adler. „Wedge-tailled Eagles“, die eine Spannweite von 1,8 Metern haben und auch gerne mal ein junges Schaf verspeisen.
Die Spannung steigt, aber dann latscht wieder nur so ein Emu rum. Sylke wirkt schon ein bisschen angefressen.
Sylkes erstes Känguru. Ein Graues mit dem Nachwuchs. Auf der ganzen Ebene waren viele unterwegs und das allererste, aber das hat Sylke nicht mitbekommen, hat unsere Fahrerin fast überfahren.

Am vormittags eine Vier-Stunden-Gelände-Tour inklusive Guide und Allrad. Unser Guide war, ehrlich gesagt, ziemlich flott unterwegs. Und das sage nicht nur ich, sondern auch Uwe. Man sollte junge Frauen nicht unterschätzen. 

Nächster Stop: Einer der ältesten „Gum-Trees“ in der Gegend. Dieser Eukalyptus Baum ist aufgelistet als Baum Nummer 239 der australischen Nationalbehörde. Berühmt wurde er bereits 1937, als er von dem Fotografen Cazneaux auf einem Bild mit dem Titel „The Spirit of Endurance“ versehen wurde. Tatsächlich sind diese Bäume nicht kleinzukriegen. Sie bilden neue Wurzeln aus, wenn die alten keine Nährstoffe mehr finden und klammern sich an ihren Lebensraum mit teilweise absurden Auswüchsen.
Der Razorback ist eine der am meisten fotografierten Formationen hier in den Flinders Ranges. Hier sind alle geologischen Schichten, die zum Absinken des Wilpena Pounds beigetragen haben zu sehen.

Heute haben wir viele Geschichten gehört von unserem Renn-Guide:

Das Tal, in dem wir heute unterwegs waren, wird in der Winterzeit mindestens „zwei Autos hoch“ überspült. 

Die nächste Attraktion waren die Bunyeroo and Brachina Gorges. Schluchten, die nicht zugänglich sind, wenn Regenzeit ist im Winter. Warum, sieht man auf diesem Bild. An dem Gum Tree rechts sind nicht einfach ein paar Wurzeln und Äste aufgestapelt, nein, dass sind die Reste der letzten Flut, die sich da verfangen haben.

Leider gibt es keine Koalas, weil die Eukalyptusbäume hier diesen Feinschmecker nicht lecker genug sind.

Ein paar Kurven weiter gibt es einen Campground. Wie nett, wenn man da auf der flachen Ebene zeltet. Dumm nur, wenn es nachts anfängt zu regnen. Denn dann, kein Scherz, steigt das Wasser in kurzer Zeit bis an den Rand der Ausspülung. Daher wird der Nationalpark hier geschlossen sobald der Winter beginnt. Man ist es leid, die ganzen Camper und deren Autos für ein Heidengeld zu bergen.
In den Schluchten, in den Felswänden, leben ein paar sehr seltene und vom Aussterben bedrohte Kängurus. Die Rock Wallabies. Anders als ihre Artgenossen auf der Ebene leben sie in Höhlen und haben charakteristische lange, gestreifte Schwänze.
Obwohl sehr scheu, hat sich eines der Wallabes dann doch noch rausgetraut.
Erstaunlicherweise gibt es in den Gorges doch noch Wasser. Nicht viel, aber es reicht auch während der Dürre für die Tiere hier zum Überleben.

Vor fünf Jahren wurde beschlossen, dass die Ziegen ausgerottet werden,  denn die Tiere fressen nicht nur die Blätter, sondern rupfen die ganze Pflanze aus dem Boden. Das kommt in einem Nationalpark nicht besonders gut. Pro  gefangene Ziege gab es 750 Aus$, 1500 Aus$ für einen Ziegenbock. Innerhalb von Monaten waren einige Farmer Millionäre. Die Ziegen wurden dann in muslimische Länder verkauft.

Ein letzter Blick auf den Wilpena pound, dann geht es weiter Richtung Süden. Was für eine Landschaft. Wir wären gerne noch länger geblieben, weil es hier auch tolle Wanderwege gibt. Aber leider ist unsere Zeit begrenzt.

Und weiter geht die wilde Hatz in das Weingebiet „Clare Valley“. Wieder Richtung Süden. Offroad hatten wir genug, auf befestigten Straßen fährt es sich besser.

Das Ganze dann noch mit einem Abschiedsbild vom Razorbacks Outlook.

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2 Responses

  1. Liebe Sylke, lieber Uwe,
    jetzt seid Ihr in einem Gebiet, dass uns sehr vertraut ist. Die schönen großen, alten Eukalyptusbäume sind sehr
    beeindruckend. An den zutraulichen Känguruhs hatten wir auch unsere Freude.
    Wenn ich die Fotos ansehe, kann ich wieder nachempfinden, wie es sich anfühlt dort unterwegs zu sein.
    Die Trucks waren auch sehr beeindruckend, vor allem, dass sie in dieser staubigen Landschaft so piek sauber waren.
    Bei uns gab es gestern das erste Gewitter des Jahres mit einem schönen Regenschauer. Landschaft und Garten waren heute
    schön frisch, so wie es um diese Jahreszeit sein soll.
    Wir wünschen euch noch eine schöne Zeit.
    Liebe Grüße
    Egbert und Annedore

  2. Hallo Sylke,
    na das sieht ja weiterhin alles ziemlich spannend aus – ich glaub, ihr habt Spaß. Ich bin auch gerade auf Reise – viele Grüße (auch an Uwe) aus Wörlitz !
    Peter

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