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Die Sonne scheint und es ist strahlend blauer Himmel. Lake Tekapo hat den klarsten Himmel (keine Lichtverschmutzung, kein Smog, kristallklare Luft) von ganz Neuseeland. Daher wurde hier auch ein riesiges Dark Sky Reserves etabliert. Das „Dark Sky Project“ der University of Cambridge.

Morgens, besser mittags sind wir dann erstmal an den See geschlendert.

Auf dem Mt John stehen dazu einige Observatorien, denn von dort kann man die Sterne und die Milchstrasse supergut betrachten. Daraus hat sich natürlich ein Business entwickelt. Für ca. 100€ p.P. kann man dann um Mitternacht (die Strasse zum Observatorium wird selbstverständlich um 18 Uhr geschlossen, damit auch ja niemand auf die Idee kommt, ohne zu zahlen da hoch zu fahren) sich ins Observatorium bringen lassen. Wir haben die nicht gebucht. Hatten den Wecker letzte Nacht auf 3.00 Uhr gestellt und wollten auf den Balkon gehen. Wurde aber wegen Müdigkeit in Verbindung mit warmen Bett storniert. Vielleicht gelingt es uns heute Abend die Milchstrasse zu sehen (Uwe sieht schwarz, bzw. wolkig) und ein paar Fotos zu machen. Wenn nicht, in Brandenburg gibt es auch ein Dark Sky Projekt. Komisch, warum haben all diese Dinge nur ihren Reiz in der Ferne?

Die Kirche „Church of the Good Shepherd“ am Ufer des Lake Tekapo wurde 1935 eröffnet. Tut aber so, als ob sie seit Hunderten von Jahren an dieser Stelle gestanden hätte. Es war nicht möglich die Kirche mal ohne Touris, die Selfies machten, zu fotografieren. Selbst die Tafeln um die Kirche herum sind alle auch in chinesisch. Eine Stein gewordenen Attraktionen hier in Zentral NZ.

Wir haben beschlossen heute den Mt John mit seinen Observatorien zu besteigen. Nichts Dramatisches, aber hoffentlich dramatische Aussichten. Um 11 ging es los. Da kamen wir durch den völlig leeren Ort. Alles hatte zu, die Parkplätze vor den Hotels waren leer. Sylke meinte nur: Um 10:00 checken alle aus und die meisten bleiben hier nur eine Nacht. Steht so im Reiseführer.

Sylke zwang mich ein Kitschfoto zu machen, denn: Alle Fotos in den Reiseführern sind mit blühenden Lupinenfeldern. Ok, es gab ein paar Lupinen, aber die waren längst verblüht. Hübsch ist eine gelbe Mohnart hier, die überall wächst. Wir bringen mal ein paar Samen mit, falls wir die durch den australischen Zoll bringen.

Ok, wir wandern brav auf Schusters Rappen hoch zum Observatorium.

Wir wissen nicht wie die Pilze heissen, aber die wachsen hier überall am Wegesrand und erinnern an Fichten-Röhrlinge. Später erfahren wir im Internet: In Neuseeland interessiert sich niemand für Pilze. Es gibt kaum Infos, ob man die essen kann, ob die jemand kennt usw. Also lassen wir auch mal die Finger davon, obwohl so eine Pilzpfanne…
Gaaanz weit hinten sind die Gipfel der südlichen Alpen. Das Observatorium nimmt den gesamten Gipfel des Mt John ein. Und die zwei Kuppeln sind nur ein kleiner Teil davon.
Rechts ist der Lake Tekapo, links der Lake Alexandrina, der viel kleiner ist und an dem auch viele Lupinen blühen. Leider jetzt nicht, sonst wären wir für ein Foto da sicher noch hin gelaufen.
Wie klar hier der Himmel ist, erkennt man, wenn man ein Foto mit dem Fokus auf den Himmel macht. (Anmerkung Sylke: Dein Fokus sollte immer bei mir sein!!)

Kleiner Snack im Cafe und statt einfach wieder runter zu gehen, entschließen wir uns zu einer 3 Stunden Tour entlang des Sees. Schön war er gewesen, unser letzter Wandertag in NZ.

Zwei freundliche Touris haben sich dann erbarmt, als sie gesehen haben, welche Verrenkungen wir zwei Selfie-Idioten gemacht haben, um ein Foto von uns zu schießen.

Jetzt ist der Himmel voller Wolken und aus unserem privaten Milchstrassenbeobachtungsprojekt wird wohl nichts werden. Aber: Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Morgen geht es nach Christchurch. Und dann nach Australien. Mal sehen was uns dort erwartet.

Am Abend zogen die ersten Wolken auf und die Stimmung wurde dramatischer.

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  1. Hallo? Ihr seid wohl eher Tagstreuner? Befindet Euch an einem weltbesten Sternenguckerort in südlicher Hemisphäre und dann zieht Ihr das warme Nest vor? Was ist mit Kreuz des Südens und all den Stars? Nein, das gibts gaaanz sicher nicht zu Hause in Brandenburg! Da könnt Ihr dann gerne mal ausschlafen. Aber auch am Ayers Rock soll’s ganz sensationell sein, Nervenkitzel inbegriffen, weil dort nachts einige giftige Tierchen unterwegs sind. Also vielleicht doch noch Sternegucken in NZ?
    Danke für die vielen schönen Reiseeindrücke und Euer fleißiges Berichten, macht großen Spaß 🤩

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