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Der Wetterbericht für heute: nur Regen. Aber in unserer Farmstay–Fehlbuchung können wir ja nicht den ganzen Tag bleiben, da wirst du depressiv. Wir liegen im Bett am Morgen und es regnet wie verrückt. Gestern Abend habe ich noch an der Bettwäsche geschnuppert, weil ich mir unsicher war, wie viel Leute da schon drin geschlafen haben. Roch irgendwie nach Waschpulver… Hoffentlich war hier nicht nur der Wunsch der Vater des Gedanken. Uwe hatte zwar angekündigt, in Jeans und Pullover zu schlafen, aber am Ende hat dann die frische Bettwäsche gesiegt.

Selbst nachdem sich der Regen einigermaßen verzogen hatte, hingen die Wolken wie Wattebäusche über den Hügeln. Wir sind dann trotz der unsicheren Aussichten einfach losgefahren. Einen sehr guten Kaffee bekommt man hier überall.

Nach zwei Kaffee im Bett und traurigem Blick aus dem Fenster und Plänen schmieden trotz Regenwetter, kommt die Sonne zum Vorschein. Leider sind wir nicht so flexibel, dass wir dann alle Pläne noch mal umschmeißen. D.h. es geht erst in den Supermarkt und dann zu den Attraktionen. (Blöd nur, dass die eingekauften Leckerlis den ganzen Tag im warmen Auto verbringen mussten.) Anscheinend ist hier in Neuseeland nichts so beständig wie die Unbeständigkeit beim Wetter.

Wir haben also Glück und die Sonne scheint plötzlich. Die erste Attraktion ist der #wanakatree, https://en.wikipedia.org/wiki/That_Wanaka_Tree.

Das ist eigentlich ein Witz! Der meistfotografierte Baum von Neuseeland steht seit ca. 80 Jahren dort im Wasser und ist eine einfache Rissweide. Das ist eigentlich nichts besonderes, denn Weiden mögen Wasser und stehen auch gerne darin. Um diesen Baum wird aber ein Riesenziehauf gemacht. Alle, wirklich alle, Touris pilgern an die Stelle und machen Fotos. Sylke und ich haben schon spekuliert, ob der nicht einfach jedes Jahr ausgetauscht wird, denn nach 80 Jahren müsste der Baum schon ein bisschen anders aussehen…

Jeder Instagram-Nutzer macht hier ein Fotoshooting. Bei dem Baum im Wasser handelt es sich angeblich nur um eine Zaunlatte aus Weidenholz, die sich irgendwie zu einem Baum entwickelt hat. Was für ein Marketinggag. 

Von wilder Hatz konnte nicht die Rede sein. Sylke hat ein bisschen geschwächelt. Aber schon während dem Aufstieg gabs jede Menge tolle Aussichten.

Und weiter ging die wilde Hatz auf den Mount Iron. Wir wollten nicht auf die Hauptattraktion Nummer 1 „Roys Peak“, weil die ganzen Geschichten darum uns an den Preikestolen in Norwegen bei Bergen erinnerten. Hunderte von Instagrammern stehen an, um das selbe Foto zu machen. Aus dem Alter sind wir raus. Und auf dem Mt Iron wars auch schön.

Der Lake Wanaka lag uns zu Füßen mit dem Blick auf die südlichen Alpen. Irgendwo dahinter ist das Fjordland wo wir uns in den nächsten Tagen tummeln werden.

Als wir dann am Abend in unsere Urlaubs–Fehlbuchung zurückgekommen sind, hatte sich zwar zum Vorabend nicht wirklich etwas verändert, aber irgendwie sind wir jetzt schon ein bisschen versöhnter mit dieser Unterkunft. Schön ist sie aber immer noch nicht. 

Sylke bat dann ausdrücklich um dieses Foto: Der Blick auf unseren Lieblingsladen hier in NZ: New World. Eine Supermarktkette wie man sie sich besser nicht vorstellen kann. Wann immer wir sonst irgendwo unterwegs waren, war das geflügelte Wort: Seveneleven. Die gibt es überall in USA, Südamerika, Hawaii usw. Hier ist das Nonplusultra: New World. Man bekommt alles 7/24 (naja…fast) zu fairen Preisen (haha, haben uns an das Preisniveau schon gewöhnt). Sehr zum Leidwesen der regionalen Kleinsupermärkte, denn die wollen die NW´s offensichtlich platt machen. Wir hatten jetzt nicht unbedingt die Zeit, eine Kampagne gegen NW ins Leben zu rufen.

Ab nächste Woche haben wir noch nichts gebucht und werden langsam ein bisschen nervös. Bei Windstärke 10 vor unserer Hütte (immer noch besser als in der Hütte), mit Karte und Reiseführer bewaffnet, mit Handy und Computer ausgerüstet, für die nächsten Wochen bis zu unserem Abflug nach Australien noch ein paar schöne Tage zu organisieren, entwickelt sich schwieriger als gedacht.

Der Anblick des Lake Hawea vom Mt Iron aus war nicht weniger spektakulär. Ist aber eben der kleine Bruder bzw. Schwester vom Lake Wakana.

Uwe:“ Yes! Ich habe für unsere geplanten vier Tage noch eine coole Unterkunft gefunden. Die Einzige! Yes! Ich bin der Held der Zimmerbuchung. Ist teuer, aber eben eine Mischkalkulation mit der Unterkunft jetzt. Sch….. , das ist nicht der Preis für drei Übernachtungen, sondern für eine.“

Ganz am Horizont gabs dann noch einen Blick Richtung Queenstown, aber da kommen wir erst in 5 Tagen hin.

Aber irgendwie…. Ganz woanders als geplant… Für andere Tage als gedacht… Haben wir dann doch eine Unterkunft gefunden. Hätte ich das mal vorher an meinem Computer zu Hause gemacht. Blöde Freiheit!! 

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