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Wir sind im schönen Abel Tasman Nationalpark in Kaiteriteri, genannt von uns Kikeriki. (Anmerkung der Redaktion: Sylke nennt das so, daher konnte auch keiner der Guys vom Wassertaxi mit der Destination etwas anfangen.)

Die Küste ist sehr zerklüftet. Das resultiert aus dem Zusammentreffen der beiden tektonischen Platten, der australischen und der pazifischen einerseits und der Überlagerung mit den durch die Verschiebung hochgedrückten Gesteinsschichten andererseits. Das Ganze ist sehr fragil, haben wir auf dem Track gesehen: Erdrutsche gibt es sehr oft am Track.

Gestern noch eine Fahrt mit dem Wassertaxi von Kikeriki nach Torrent Bay gebucht, um ein paar Kilometer auf dem berühmten Abel Tasman Costal Track zu wandern. 

Da sind wir schon am Ziel, in der Torrents Bay. Aber sehr lustig wie die Kiwis das Ganze organisieren. Teilweise waren 3 Taxis nebeneinander um unterschiedliche Gruppe zu unterschiedlichen Buchten zu bringen. Denn: In die Buchten kommt man nur vom Meer aus.

10.30 Uhr sollte das Wasser Taxi am Strand abfahren. Die zwei braven Deutschen waren natürlich 10:00 Uhr schon vor Ort, um ja nicht zu spät zu kommen (Anmerkung der Redaktion: Der Weg da runter dauert 10 Minuten. Antwort Sylke: Das kann nicht sein. Na gut, dann gehen wir eben schon früher los.). Um uns herum, ein ganzer Haufen Leute, der auch auf irgendwelche Boote gewartet hat. Es wurde 10:30 Uhr, es kamen sehr viele Boote, sehr viele Leute sind eingestiegen und weggefahren… 10:45 Uhr Uhr standen nur noch zwei mittelalte Deutsche allein am Strand. Uwe und ich. 

Auf dem Track war Sylke dann schon etwas gelöster. Übrigens: Abel Tasman hat nichts mit Tasmanien zu tun. Das war ein holländischer Seefahrer, der 1642 hier ankam, Streit mit den Maoris bekam, in dem Gefecht 7 Männer verlor, wieder wegsegelte und die Bay „Murderers Bay“ nannte. Das war natürlich keine touristisch verwertbare Bezeichnung, daher heisst das Ganze heute „Abel Tasman“.

Nerv, das Boot bezahlt und die kommen nicht oder noch blöder, die waren da und wir haben sie nicht gesehen. Oder wir sind am falschen Strand oder es ist der falsche Tag. Von 150 Touristen sind wir die einzigen, die das richtige Boot nicht finden. Da merke ich immer, dass ich für die Katastrophe nicht geschaffen bin. Ohne Uwe hätte ich schon geheult. Ist nicht schwer bei mir, ich heul schon, wenn …. (Nachfrage bei Uwe, was kann man für ein Beispiel nehmen. Uwe:„ Nimm doch das Sinken der Titanic. als Leonardo di Caprio auf der Tür im Wasser treibt“ Was für ein Beispiel. Da heulen doch alle.)

Egal, ich heule schon bei Bambi, heute aber nicht. Hat sich aber so angefühlt… aber bevor es so weit war, bog dann endlich unser Wassertaxi um die Ecke. Und was für ein toller Tag stand uns bevor.

Der Skipper des Taxis hatte dazu eine eigene Interpretation. Aus touristischer Sicht ist das der steingewordene Apfel, weil die Region eine Apfelregion ist. Die Einheimischen nennen es einfach „Split Rock“. Letztlich ist es nichts anderes als alle anderen Steine drumherum, eine uralte Formation, wie es noch viele andere hier gibt. Aber eben nicht so exponiert.

Als erstes mit dem Taxi an dem „zerschlagenen Apfel“ einen kurzen Stopp gemacht. Dei neuseeländischen „Baumpinguine“ bewundert (sind eigentlich Kormorane, aber der Skipper fand es lustig).

Nach dem ersten Aufstieg hatten wir einen Superblick auf die Torrents Bay. Leider ging der Weg dann nur noch durch „Bush“. So nennen die Kiwis ihre geliebte Vegetation, die jeden Blick auf etwas anderes versperrt. Die wenigen Lookouts konnte man an fünf Fingern abzählen.

Und dann diese wunderschöne Wanderung. Normal dauert der Abel Tasman Track fünf Tage, es gibt nur Hüttenübernachtung oder Mini-Zeltplätze ohne alles, man muss auf Ebbe und Flut achten, weil manche Strecken nur bei Niedrigwasser gelaufen werden können. Wir haben heute nur einen kleinen Eindruck davon bekommen, aber alleine unsere kleine Wanderung bis Bark Bay war toll.

Als Attraktion auf dem Track gabs dann auch noch eine Hängebrücke.

Früher, als meine Kinder ganz klein waren, stand ich manchmal Abends am Bett und habe einem Kind beim schlafen zugesehen, dann hat mir das Herz weh getan, weil ich so glücklich war. Heute habe ich dieses blaue Wasser gesehen. Nicht so ein hellblau, so ein richtiges türkisblau. Niemand würde ein Kleid in dieser Farbe tragen, viel zu grell. Aber mir hat heute das Herz weh getan, weil das so schön war. (Hege ich jetzt Muttergefühle für das Meer? Bis dato hatte ich mit Wasser zum Leidwesen von Uwe nicht so viel am Hut….)

Die Bay war wirklich beeindruckend. Aber entlang des gesamten, kleinsten Nationalparks Neuseelands gab es viele Bays, die wir vom Wasser aus gesehen haben, aber die auch nur vom Wasser aus erreichbar sind. Da würde ich gerne mal segeln.

Warum hat uns niemand gesagt, wie schön dieser Nationalpark ist?

Schließlich kam noch Ursula Andress aus den Fluten auf der Jagd nach Doktor No. Ach nein, das war ja Sylke, die mit mir gleich einen Weisswein trinkt. Geschüttelt, nicht gerührt.

Übrigens: Könnte sein, dass wir die nächsten drei Tage offline sind. Sylke hat uns ein alternatives Baumhaus gebucht. Da muss man Fahrradfahren damit es Strom gibt. 

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2 Responses

  1. Hallo Ihr Lieben,
    Wie immer habe ich mit Fernweh im Herzen auf die nächste Episode gewartet.
    Wie herrlich euch zu folgen und die wunderschönen Orte zu sehen.
    (Hängebrücken ausgenommen, ich habe Höhenangst)
    Und dann noch dieses wunderbare Ursula Andres Kompliment – was will Frau mehr 😉
    Viel Spaß bei der Stromerzeugung!
    Da warten wir gerne ein paar Tage
    LG
    RW17

    • Haha, ich befürchte, dass Uwe den Kommentar ironisch gemeint hat. Aber da gab es doch noch eine Dame bei „Baywatch“…. ich kann aber leider nicht so schnell rennen. Liebe grüße von Sylke alias Ursula/Pamela

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