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Unser Beitragsbild wäre fast unser Tag geworden. Im Bett bleiben und vielleicht noch auf Netflix unsere Lieblingsserie Emily in Paris schauen. Aber es kam dann anders.

Kaum hat es aufgehört zu regnen, haben wir uns zu einer kurzen Wanderung entschlossen. Zuerst haben wir uns mit Lancelot getroffen. Wer ist das, werdet Ihr Euch fragen? Lancelot formaly known as Schorsch. Am 2.10. ist der „Gib-deinem-Auto-einen-Namen-Tag“ (könnt ihr googeln, ist kein Scherz ). Und da wurde auf der Webseite postuliert, dass der Name, der dem Auto gegeben wird, eng mit dem Besitzer verbunden ist. Nach einer kurzen Diskussion wars das dann mit Schorsch. (Er hat ja gezeigt, dass er Sylke den Namen übel nimmt) Er hat jetzt einen Namen von den Rittern der Tafelrunde. Lancelot ist heldenhaft, treu, zuverlässig und wenn Nomen Omen ist, sollte das funktionieren. Heimlich nenne ich dich trotzdem Schorsch…(Anmerkung der Redaktion: Wenn Sylke Lancelot allein starten will, wird das wohl nicht funktionieren, hoffe ich…)

Lancelot steht nah am Ortsausgang, er springt noch an, was will man mehr. So ein Samurai Name wäre noch schicker gewesen, ist ja aber kein japanisches Auto. Siegfried wäre vielleicht eine Option gewesen, aber ihr kennt ja unser Problem mit Wagner etc.. 

Die Drohne hatten wir im Auto gelassen. War aber auch nicht nötig. Denn der Weg ging steil nach oben und dann immer der Küstenlinie entlang.
Wegen dem Aufbau der Terrassen an der Steilküste ist dies u.a. ein UNESCO Erbe. Die Steinwälle sind länger (zusammengerechnet) als die chinesische Mauer. Leider sind sie an manchen Stellen nicht mehr so in Schuss.
Hat auch Vorteile, dass der Weg etwas aufgeweicht ist. Normalerweise schieben sich hier Massen von Touristen durch. Heute ging es. Einige haben trotzdem mit Flipflops und Badeltaschen versucht die Tour zu machen. Muss man mögen.

Heute früh konnte ich die kompletten Kompetenzen, die ich mir vor Jahren zu einem Anti -Ärger-Seminar angeeignet habe, einem Praxistest unterziehen. Ich habe gelernt, wenn dir eine Situation komplett schrecklich erscheint, dann musst du „utilisieren“, das heißt, der Situation irgendetwas Tolles abgewinnen. Es regnet in Strömen. Herrlich , wir bleiben bis zwölf im Bett. 

Die Wege sind nass und schlammig. Toll, deswegen sind auf dem beliebtesten Küsten-Wanderweg Italiens von Corniglia nach Vernazza  nicht viele Leute unterwegs. Also nix wie hin.

Das Essen war nicht optimal gestern Abend. Kein Problem, wir kochen heute Nudeln mit Pesto selber und sitzen auf unseren tollen Balkon. 

Alles in allem ein toller Tag. 

Nach 2 Stunden, mit kleinen Zwischenstopps u.a. bei Schweden, die sich hier angesiedelt haben („war immer mein Traum“) und eine Bude mit selbstgemachtem Limoncello etc. auf dem Weg betreiben, kamen wir nach Vernazza. Die Bude im Bild ist die Kontrollstation. Hier wird von den einheimischen Wegelagerern abkassiert. Allerdings nur bis Ende September. Früher haben sie das auf dem Meer gemacht, da hießen sie noch Piraten.
Was soll man sagen. Vernazza ist auch nur eines der Dörfer von Cinque Terre und deshalb einfach gut besucht. Man muss hier nicht mühselig hinwandern, sondern kann einfach mit der Bahn herfahren. Das wird auch von den Kreuzfahrtterminals in La Spezia aus organisiert. Heute muss wohl ein französisches Kreuzfahrtschiff dort angelegt haben, denn es waren fast nur Franzosen auf dem Weg unterwegs.
Allerdings wie üblich: Kaum ist man auf der Festung und hat gefühlt 1000 Treppen hinter sich, lichtet sich die Tourimasse. Ein hübsches, mediteranes Städtchen ist das, mit einer sehr langen und abwechslungsreichen Geschichte. Müsst ihr selber googeln, sonst wird der Beitrag zu lang.

Bei einem Pizza-Stopp in Vernazza will ein kanadisches Ehepaar am Nebentisch Empfehlungen für ihre Reise nach Deutschland im Jahr 2025.

Was sagt man da? Das ist gar nicht so einfach, Deutschland auf fünf Reiseziele zu reduzieren. München, Berlin, Potsdam, das Rheintal. So spontan ist uns da nicht viel mehr eingefallen. Sylke sollte sich schämen: Dresden, Leipzig, Elbsandsteingebirge? Hat sie nicht mal erwähnt.

Die Pizza, die wir bestellt haben war etwas „anders“. Oder habt ihr schon mal Pizza ai Limone gegessen? War toll und hat super geschmeckt.

Zum Schluss sind wir mit der verrücktesten Metro (weil komplett in den Berg gebaut am Ende des 19. Jahrhunderts) von Vernazza nach Corniglia zurück gefahren. 

Ein Bahnhof der seinesgleichen sucht. Man steht im Tunnel und wartet auf den Zug.

Jetzt sitzen wir auf unserem Balkon, trinken einen Wein, schauen aufs Meer, das sich inzwischen beruhigt hat und freuen uns auf unser Abendessen! Sylke kocht heute Abend Nudeln mit ligurischem Pesto das wir uns gerade im Alimentari besorgt haben. Frisch gemacht versteht sich.

Noch ein letztes Bild vom Aperitivo auf unserer Terrasse, dann wird es aber auch schon zu kalt, um draußen zu essen.

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