Hurra! Wir haben es geschafft! 12 Tage radeln durch die Toskana. Aber jetzt heisst es: Radtour ade. Wir sind wieder in Siena, nicht ohne nochmal eine „weiße Straße“, also diese unbefestigten Holperpisten gefahren zu sein. Wir und die Fahrräder sind voller Staub. Und froh, dass wir die zwei Ersatzschläuche pro Fahrrad nicht benötigt haben. (Uwe hat extra vorm Start nochmal gegoogelt, wie man einen Schlauch wechselt… zum Glück musste er das Wissen nicht abrufen.)
Wir haben jetzt sehr, sehr viele Lokale, Restaurants, Osterias, Bars, Bistros und Locandas besucht. Mir fehlt trotzdem die italienische Gelassenheit. Du sitzt und wartest… bis sich die Bedienung zu deinem Tisch aufmacht, das kann dauern. Der Kellner bedient den Gast, wann er will. Da kann der Gast noch so auffordern gucken. Das hat sich durch fast alle Lokale gezogen. Besonders freundlich und zugewandt ist der italienische Kellner nicht. (Anmerkung der Redaktion: Die italienische „Bedienung“ bedeutet nicht, dass man bedient wird, sondern dass der Gast dient. Nämlich dafür, dass das Personal am Ende des Monats Geld auf dem Konto hat. Ein Service, für den der Touri schon ein bisschen leiden kann) Das Wasser vergessen? Moment, sagt der Kellner. Aber das bedeutet oft, du wartest nochmal ewig. Dann gibt es auf den dörflichen Gasthöfen niemals eine Pfeffermühle. Oh Gott, bin ich schon eine Gourmet-bitch? Was zu Hause schon eine Selbstverständlichkeit ist: Hier Fehlanzeige! Wir hatten alles beim Essen, von „selten so gut gegessen“ bis „Oh…. Mir war gar nicht klar, dass ein Koch auch ein Nudelgericht verderben kann.“ Ich werde auch nicht mehr die Nase rümpfen, wenn eine Bedienung in Berlin zwar super nett ist, aber leider kein deutsch spricht. Hier war ich froh, wenn der Service mich auch gerne in englisch angesprochen hat. Den Touris in Berlin geht es wohl genau so.
Nach unserer kleinen Radtour heute den beiden Lieblingsbeschäftigungen der Hauptakteure dieses Blogs nachgegangen: Wein trinken und Fresken anschauen. Das haben wir auch ausreichend gemacht. (Anmerkung der Redaktion: Stimmt nicht ganz: Sylke ging in die Kirche rein und kam nach fünf Minuten wieder raus. „War nicht so toll“, war der einzige Kommentar. Das haben wir dreimal probiert.)
Vorher haben wir natürlich bei unserem Familienmitglied geschaut, „Schorschi“ (Hoffentlich nimmt die Wessi Karosse es nicht übel, den Namen der Rennpappe aus dem Film Go Trabbi go von Sylke bekommen zu haben!) steht ganz brav noch auf dem Parkplatz und wartet auf morgen. Da geht es weiter über Pisa ins Cinque Terre.
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Grüße in die Toskana 🖖🖖