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Endlich holen wir dich ab, Schorsch. Denn wir wollen weiterreisen. Was für eine Freude gestern, als wir dich brav auf dem Parkplatz haben stehen sehen. Kein böser Bube hat dich geklaut und ist mit dir einfach weg gefahren. Heute früh war klar, warum. Du wolltest bleiben. Vernachlässigt von deinen Mitreisenden hast du dir wahrscheinlich gesagt: Es reicht. Mich bringt hier niemand mehr weg.

Das hat Du schon mal probiert, vor zwei Jahren in Südtirol. Ach, meine schönen Urlaubs-Nerven! Zum Glück hört Uwe (fast!) nie auf meine schlauen Ratschläge, wie z.B. „Tritt doch endlich aus den ADAC aus!“ (Anmerkung der Redaktion: Da wären wir heute ganz schon aufgeschmissen gewesen, denn die 220 Schimmel haben nicht nur gebockt, sie waren einfach nicht mehr anwesend. Und: Das mit dem ADAC lief einfach super!)

Ich glaube ja, dass das Auto einfach mal die Namensgebung übel genommen hat. Sylke ist eigentlich Schuld. So ein Auto Schorsch zu nennen! Eine Rennpappe! Da würde ich auch nicht mehr anspringen. Aber der Volkswagen Express Service in Siena hat uns nicht im Stich gelassen und daher widmen ihm wir auch heute das Beitragsbild.

Also „etwas “ später stand ein Herr mit einem italienischen Abschleppwagen auf unserem Parkplatz und hier in Italien gibt es nur Hopp oder Flop, d.h. entweder das Auto springt mit Starthilfe an oder es wird abgeschleppt. Eine neue Batterie einbauen wie der freundliche Herr vor zwei Jahren in Südtirol: Fehlanzeige. Das hat die Dame gleich am Telefon von der ADAC Hotline gesagt. Ein bisschen Schorsch gedroht, („Schrottpresse“ etc.) und Zack, mit Starthilfe, ist er angesprungen. Geht doch!  Aber der vom Abschleppdienst hat gesagt, ohne Werkstatt, keine Weiterfahrt. (Immer noch besser, als Schorsch ist geklaut.)

Dann  hieß es nur noch: Aufpassen, dass der Motor nicht ausgeht. Und schnell in eine VW-Werkstatt gefahren. Auch das war abenteuerlich, weil ziemlich weit ausserhalb von Siena. Dort hat uns zwar niemand verstanden, aber die Diagnose war eindeutig: Batterie tot. Häh? Wie geht das denn? Eine neue Batterie nach zwei Jahren schon wieder hin? Sylke vermutet: Eingebaute Lebenszeitverkürzung. Müssen wir noch ein bisschen untersuchen.

Mit einer neuen Batterie ging es dann Richtung Cinque Terre. Mit einem Zwischenstop. Der lag quasi auf der Strecke.

Nun ratet mal, wenn hunderte Touris alle….
…gleiche, oder ähnliche Bewegungen fürs Foto machen…
…um sich in einer speziellen Weise in Szene zu setzen, wo das wohl sein kann…
…keine Ahnung? Dann muss es einen Depp geben, der das Rätsel auflöst: Genau, der Zwischenstopp war Pisa. Es muss Miliarden von diesen Fotos weltweit geben, denn um uns rum war trotz Regen die ganze Welt vertreten. Inklusive der obligatorischen Regenschirmverkäufer aus den afrikanischen Ländern, die sofort auftauchen wenn der erste Tropfen fällt.

Es hat ab und an ein bisschen geregnet, aber als wir dort ankamen, hörte der Regen auf. Ich glaube, wir waren die ersten Touristen, die in Pisa nur ein Parkticket für zwei Euro bezahlt haben. Der Grund, wir haben für die Stadtbesichtigung nicht mal eine  Stunde gebraucht. Dass man mit einem Baufehler (Gebäude setzt sich einseitig ab) so einen Tourismusmagneten erschaffen kann. Respekt! Aber toll war es schon! 

La Spezia ist ja eine der größten Hafenstädte, nach Genua, am Mittelmeer. Wir sind nur durchgefahren, weil wir nicht unbedingt nachts in unserer neuen Unterkunft ankommen wollten und der Tag durch den kleinen morgendlichen Stress schon etwas aus dem Plan gekommen war.
Die Straße über den fünf Orten von Cinque (5) Terre ist schon etwas herausfordernd, bietet aber immer wieder tolle Ausblicke.
In Corniglia mussten wir uns erst mal einen Parkplatz suchen, relativ weit ausser/oberhalb. Denn: Es gibt blaue Parkflächen, die sind teuer, gelbe, da wird man sofort abgeschleppt und weisse, die sind superselten. Wir hatten Glück. Jetzt parken die 220 Schimmel ungefähr einen Kilometer außerhalb und können nochmal über ihr Fehlverhalten nachdenken.

Dann ging es weiter zu unserer AirBnB-Wohnung nach Corniglia im Cinque Terre. Weltnaturerbe. Und leider erst jetzt gelesen, das schönste Wandergebiet mit den meisten Touristen in Italien. Ich dachte immer, dass das die Drei Zinnen sind. Wir lassen uns überraschen. Ab morgen regnet es erstmal. Kein Problem. Wir bleiben im Bett und schlafen uns aus. Aber jetzt sitzen wir noch draußen und lauschen dem Meeresrauschen!

Und das ist dann erst einmal der Ausblick von unserer kleinen Terrasse. Nicht neidisch sein.
Gut ist, dass es in Corniglio keine Autos gibt, wie auch. Problem: Wir mussten erstmal für die fünf Tage unsere Rucksäcke packen, denn hierher kommt man nur per Pedes.
Nicht mal auf den Marktplatz kommt ein Auto…
…und spätestens auf dem Weg zu unserer Wohnung wird es schon mit dem Rucksack eng.

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