Man nehme einen Lieblingskollegen und jeweils einen Lebenspartner, wobei die Jungs vorsichtig an eine Kreuzfahrt herangeführt werden sollen und fertig ist eine Reiseidee nach London. (Anmerkung der Redaktion: So einfach war das nicht! Immerhin ging es um ein Geburtstagsgeschenk von Björn an seine Frau und wir sollten es geheim halten. Das Geheimnis hat bei Sylke aber nur fünf Tage gehalten. Sonst wäre sie geplatzt.)
Die Anreise nach London war schon mal eine echte Mischkalkulation: mit dem Flixbus ging es von Berlin nach Hamburg. Für 6,99 € pro Person, da kann nicht mal eine BahnCard 50 mithalten. In Hamburg an den Landungsbrücken mit Björn und Uta getroffen, einen Aperol heruntergestürzt als Reiseauftakt. Und mit dem Stadtbus.. ähm.. Stadtbarkasse zum Kreuzfahrterminal in Steinwerder gefahren. Da stand sie dann: die „Queen Mary 2“ mit 320 Meter Länge, ihren 1300 Kabinen und laut Internet genau so vielen Beschäftigten.
Sich auf so einem riesigen Kahn zurecht zu finden, das braucht schon seine Zeit (mir war am Tag drei immer noch unklar, in welche Richtung wir fahren und wo eigentlich vorne und hinten ist).
20:00 Uhr sind wir dann aus Hamburg ausgelaufen. Irgendwie sind die Hanseaten doch begeistert von diesem Schiff und im Hafen, auf Balkonen, auf Terrassen, in Kneipen, überall standen Leute und haben gewunken. Und wir haben auch ein paarmal gehupt (oder wie nennt man das bei einem Schiff?)
Bis Southampton dauert die Fahrt circa 36 Stunden (Anmerkung der Redaktion: Klar, wenn der Käptn das Ding nur mit 13 Knoten laufen lässt wegen des Umsatzes an Bord, sonst wären wir locker am nächsten Mittag dort gewesen). Wir hatten also Zeit zu viert das Schiff zu erkunden. Essen in verschiedenen Restaurants, an Deck im Bikini rumlümmeln und das Gesicht in die Sonne halten, eine Stunde später zu viert in der Zwergenkabine rumhängen und alkoholische Getränke vernichten, weil es draußen regnet und neblig ist (das Schiff hupt schon wieder…), die Show am Abend anschauen, wieder essen, Leute beobachten und sich wundern.
Und gewundert haben wir uns sehr viel. Über Amerikaner, die nach New York fahren, aber keinen Schritt ohne ihren Rollator gehen können. Über die lustige Natur, die die Menschen so unterschiedlich gestaltet hat. Denn sie waren alle vertreten, die Dicken, die Dünnen, die Chicen. Auch die, die nur dachten, dass sie chic sind. Die Hässlichen, die Langen, die Kurzen. Komisch, beim Schnorcheln freuen wir uns über die Vielfalt der Natur. (Sorry Björn, du hast das etwas anders ausgedrückt.) Ja, die Natur ist wirklich lustig!
Am Gala-Abend konnten wir sie alle bewundern in ihren feinen Roben. Nur wir, die nach anderthalb Tagen Überfahrt gleich wieder aussteigen, waren offiziell vom Glitzer- Fummel und Schlips befreit.
Unser Fazit nach der Kreuzfahrt:
Die Atlantiküberquerung bis nach New York wäre mit Sicherheit zu lang gewesen. Aber um entspannt nach London zu kommen- Eine super Idee. Ob ich Uwe noch mal auf ein Kreuzfahrtschiff bekomme, da mache ich mal ein paar Fragezeichen (Anmerkung der Redaktion: Ähhh, Nein.)
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