Heute war unser Adventure-Tag. Stellt Euch vor, Ihr wollt eine geführte Wanderreise nach Madeira machen und drei Wochen vorher meldet der Reiseveranstalter: „Sorry Leute, die Reise findet mangels Teilnehmer nicht statt!“ Aber wir hatten schon die Flüge gebucht… Dann eben alles selber machen. Grrr! Darauf hatten wir beide aber wirklich keine große Lust. Eine Wanderreise individuell nachzubauen, das funktioniert leider nicht. Wohnen in A, Start in B, danach C, zurück nach A. Das ist eine logistische Herausforderung.
Also am Tag 1 nachdem wir hier gestern glücklich gelandet sind. Wir machen es uns einfach und haben eine geführte 4-Wheel-Drive-Tour mit AdventureTours schon von zu Hause gebucht. Wie praktisch. Abholung fast vor der Tür (denn die echte Haustür ist in der Fußgängerzone von Funchal).
Start Richtung Osten zum letzten Zipfel der Insel. Sehr schön dort. Uwe hat den Drachen gleich mal steigen lassen. Was für ein Erwachsenen-Spielzeug so eine Drohne doch ist.
Leider gelingen Selfies auch nicht besser, als wie Ihr das von uns gewöhnt seid. Das muss aber definitiv an uns liegen, weil russische Influenzer*innen inklusive Fotografen mit Highheels und aufgespritzten Lippen der mittelalten Frau aus Brandenburg fast ein bisschen die Stimmung vermiest haben… aber nur fast. Das Geld für die Drohne wäre in Lippen, Wimpern und aufgepolsterte Arschbacken wahrscheinlich besser investiert gewesen. (Anmerkung der Redaktion: Jetzt wo Du es sagst…)
Weiter zu einer Rumverkostung. 12 kg Zuckerrohr für 1 Liter Rum keine Ahnung, ob das viel Zuckerrohr ist oder wenig. Vielleicht interessiert das jemanden. Es gab so eine homöophatische Menge, wir haben beide kaum was geschmeckt…
Weiter zu den lustigen bunten traditionellen Häusern im Norden der Insel.
Ein kurzer Zwischenstopp im Supermarkt, um Wein und Leckereien für ein Picknick zu kaufen. Leider hätten wir den Rastplatz fast nicht erreicht, weil die Offroad Strecke durch den Wald 100 m vor unserem Aussichtspunkt so tief ausgefahren und voller Wasser und Pfützen war, dass der Guide 10 Minuten wirklich gegrübelt und probiert hat, wie er fahren kann.
Obwohl ich hinten saß, wir strenges „Rausgeh-Verbot“ hatten, war das alles ziemlich aufregend. Wir hatten Glück. Der Azubi hat geholfen, mal kurz aufgesessen mit der Achse, sich beinahe den Schädel am Holm eingeschlagen, weil so geschwankt von links nach rechts, aber alles heil überstanden. Das Auto braucht jetzt echt eine Wäsche.
Weinverkostung – wie so oft. Aber da haben wir schon bessere Weine getrunken.
16.00 zurück in Funchal.
Unsere AirBnB-Wirtin hat uns eine Liste von guten Restaurants geschickt. Im ersten sind wir gestern schon nicht reingekommen. Da fühlten wir uns dann doch etwas herausgefordert. Es war die Ansage der Bedienung „Ihr müsst 18.00 vor der Tür stehen. Nur so werden die Plätze vergeben.“ Aha, deswegen heißt das Restaurant „Informal“, weil alles nur so informell geht?
Aber es hat sich gelohnt. Und auf jeden Fall sowohl vom Service als auch vom Preis ein deutlicher Unterschied zu Berlin..
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Liebe Streuner,
auf Madeira stehen doch überall Nebelmaschinen, aber dann kommt die Sonne und plötzlich hat der eigene Schatten beim Wandern mal nen Heiligenschein, so also wurde der mal erfunden💡viele Grüße an die megagrüne Insel mit unzähligen Levadas, Tunnels (Taschenlampen dabei?) und grandiosen Wasserfällen.
Waren am anderen Ende in Paul do Mar damals, Feng Shui Hotel, sollten fürs Umweltgewissen Bäume pflanzen, weil wir mit Flieger anreisten. Haben es auch bis in den Ostteil geschafft. Etwas karg dort, aber tolle Nordküste. Schon unglaubliche 14 Jahre her.
Wir hatten heute Rauhreif auf gestern gepflanzter Hecke und auch weng Nebel…
Spannende Tage mitten im Atlantik wünscht Euch Kathrin.