Ups, aus Versehen drei Wanderungen und damit 20 Kilometer auf einmal gemacht. Aber der Reihe nach. Am Abend vorher noch ein Foto vom Hafen aus auf Funchal gemacht, das Beitragbild. Heute morgen sind wir dann zu unserer ersten Wanderung auf gebrochen.

Ein wenig enttäuscht waren wir dann bei unserer ersten Levada. Kaum Wasser im Kanal und ein superbreiter Weg.

Die berühmtesten Wanderungen auf Madeira sind die sogenannten Levada Wanderungen. Levadas sind Kanäle mit denen das Wasser aus den regenreichen Bergen in den Süden und nach Osten und Westen geleitet wird. Sie verlaufen im Wesentlichen relativ hoch oben in den Bergen und zu ihrem Bau bzw. Wartung führen an diesen Kanälen entlang Wanderwege durch wundervolle Landschaften.

Aber es wurde spannender. Mehr Wasser, weniger Weg.

Wir wollten eigentlich nur an der Levada do Faial entlang laufen und sind heute morgen nach einigen Irrungen und Wirrungen (an der Bushaltestelle für den Bus 129 nach Camacha waren 10 andere Busnummern angeschrieben aber eben nicht die Linie 129) mit der Unterstützung der einheimischen Bevölkerung in den richtigen Bus eingestiegen. In Camacha gabs dann zum Glück ein paar Hinweisschilder, weil der App und dem Reiseführer auch nicht ganz zu trauen war. Schließlich waren wir unterwegs entlang des richtigen Kanals. (Anmerkung Sylke: Das klingt jetzt irgendwie normal, aber heute früh lagen schon mal die Nerven blank. Die eine ist gestresst, weil sie die gpx-Daten aus einem interessanten Blog-Beitrag nicht in die google-App gespeichert bekommt, der andere ist genervt, weil immer nur nach „Ansage vom Handy“ gewandert werden soll. Dann wurde anschließend gleich das ganze Leben in Frage gestellt, bis wir dann gefühlt ewig später in Camacha ausgestiegen sind….. und es endlich die „Guten Morgen, wie hast Du geschlafen?“-Begrüßung gab und das Leben wieder in Ordnung war. Die eine hat heimlich aufs Handy geschaut zum navigieren und der andere hat sich gefreut, dass eine weiß, wo es langgeht.)

Tolle Sache das, der Weg nach oben war zwar anstrengend, aber dann gings immer auf gleicher Höhe durch Eukalyptuswälder, Lorbeerwälder und viel Natur.

Aufpassen muss man , denn die Wege von oben entlang der Levadas werden auch von wagemutigen Mountainbikern genutzt.

Zwischendrin dann das eine oder andere Orientierungsproblem, aber die Richtung war klar.

Der eine oder andere Kanal war dann komplett trocken, dafür war die Landschaft um so spektakulärer.

Statt einfach nach unten zu wandern sind wir dann auf die nächste Levada eingeschwenkt und schwupps, kamen nochmal 6 Kilometer dazu. Und weil wir schon dabei waren, haben wir auch noch den netten 600 Meter Abstieg mit gefühlt 1600 Treppenstufen Richtung Funchal und damit nochmal 3 Kilometer gewählt.

Unsere Menisken und die Bandscheiben haben sich gefreut. Es ging runter, runter und nochmal runter. Uns war gar nicht klar, dass wir auf den Levadas so hoch oben gelaufen waren. (Ach ja, der Stadtbus hat uns ja hingebracht, da merkt man das nicht so.)

Jetzt sind wir hier in unserer netten Wohnung und schmieden schon wieder Pläne. Warum sind wir im November hier, wenn die Mega-Weihnachtsbeleuchtung noch nicht brennt? Wenn die angeschaltet wird, sitzt dann Portugal im Dunklen? Sollten wir nicht mal Silvester hier verbringen? Das Haus hat vier Apartments und Silvester gibt es noch das beste Feuerwerk zusätzlich zur Weihnachtsbeleuchtung? Ach menno, die Ferne ist ein schöner Ort…. wir haben Fernweh, obwohl wir in der Ferne sind. Ist das noch normal?

Sylke konnte es gar nicht fassen. Hier wachsen Weihnachtssterne als Bäume.

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