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Man muss tatsächlich die Great Ocean Road von Melbourne nach Warrambool fahren. Also gen Westen und nicht wie wir, anders herum. Denn die tollen Attraktionen waren gestern. Heute war es eher nur ein Gegurke auf einer sehr kurvenreichen Strecke mit Null Aussichtspunkten und wenn es einen gab, dann auf eine Küste, die wir schon x-mal gesehen und vor allem besser gesehen haben.

Das hätte unsere Campsite sein können, wenn wir die Nummer 26 gehabt hätten. Leider war unsere Site hinter dem Wellblechzaun, den ich besser nicht abgebildet habe.

Aber immerhin: Der Wind hat nachgelassen, die Sonne schien mal etwas länger und wir freuen uns auf unseren letzten Abend im Camper. Es war ein Experiment, das eigentlich damit begann, dass wir keine Lust mehr hatten, uns für die Übernachtungen hier unten im Süden im November letzten Jahres die Finger wund zu tippen um immer wieder das Gleiche zu lesen: Fully booked oder Sold out. Daher die Entscheidung: Mit einem Camper muss uns das alles nicht interessieren. Aber da war eher der Wunsch der Vater des Gedanken und die Realität, ihr habt es wahrscheinlich gelesen, sah dann doch anders aus.

Wenn man nicht direkt unten am Meer fährt, geht die GOR durch hügeliges Gelände mit Aussichten auf grünes Farmland.

Aber egal, heute: Great Ocean Road-Teil 2. Wir fahren dann am Morgen noch mal 30 km zurück, weil wir gestern Abend irgendwie in Eile waren. Wir wollten auf den Campingplatz kommen, aber bei unserer Ankunft von niemand mehr an der Rezeption.

Sobald ein Auto anhält, denken alle Nachfolgenden, da gibts was zu sehen. In dem Fall wars auch so.

Also heute noch mal in aller Ruhe ein paar Kilometer zurück zum Cape Otway Lighthouse. Der Leuchtturm, nach 15€ Eintritt pro Person war eine Enttäuschung. Das manifestiert sich auch im Beitragsbild. Dargestellt wird auf dem Rundweg, wie die Landvermesser 1850 gelebt haben. Abgesehen davon haben wir in den letzten Wochen schönere Leuchttürme gesehen. Aber es hieß, dass man auf dem Weg dorthin nach Koalas Ausschau halten soll. Aus dem fahrenden Auto so ein Tier auf einem Baum zu sehen, das grenzt schon an eine Visuelle Meisterleistung. Aber plötzlich stand ein Auto am Straßenrand und alle schaut nach oben. Was kann das sein? Zwei Koalas, wurden wir schnell eingewiesen. Kam standen wir, hielten natürlich alle nachfolgenden Fahrzeuge auch und es kam zu einem kleinen Menschen-Auflauf.

Ich hab exakt das gleiche Foto zweimal gemacht. Einziger Unterschied: Dazwischen lagen 2 Stunden. Der Bär hat sich keinen Millimeter bewegt in der Zeit.
Nein, das ist kein Koala Angriff auf Touristen. Dieser wollte einfach mal den Baum wechseln und hat dabei, weil er es nicht eilig hatte, mal für eine Viertelstunde den Verkehr aufgehalten.

Auf der Rückfahrt stolzierte dann so ein Tier gemütlich über die Straße. Wie witzig. Uwe als Pfadfinder hat dann natürlich noch mal an der Stelle gehalten wo wir auf der Hinfahrt die Koalas gesehen haben (für mich sahen alle Bäume gleich aus). Die Burschen sind ja so faul, dass sie sich wirklich nicht von der Stelle bewegen und immer noch dort saßen. Wir stehen an der Straße und schauen nach oben und schon halten wieder alle Fahrzeuge. Wir hätten uns echt mal den Scherz machen sollen und an irgend einem unbedeutenden Punkt halten sollen. 

Der Leuchturm hat und hatte eine wichtige Funktion. Nachdem so viele Schiffe an der Küste sanken, wurde er so installiert, dass sein Feuer den Weg um die Klippen weist. Sylke wollte mir nicht glauben, dass es farblich unterschiedliche Sektoren giobt, die man mit Hilfe der Karten dekodieren kann. Aber im Turm stand es dann schwarz auf weiss.
Von oben gabs dann die übliche Aussicht auf die Shipreck Coast.

Unterwegs ein paar mal angehalten, doch die Straße wurde vor über 100 Jahren leider so gebaut, dass nur Haltebuchten aus Melbourne Richtung Zwölf Aposteln vorhanden sind. Auf unserer Fahrspur Richtung Melbourne- kein Lookout weit und breit. Schade. 

Wenns dann doch mal einen Stop gab, musste der Fotograf mühsam nach einem Motiv suchen.
Der Stop mit dem Weg zum Sheok Fall war echt eine Ausnahme.
Sylke ist fast ausgeflippt. Aus dem Nichts tauchte auf dem Weg zum Wasserfall ein Kurzschnabeligel auf, den sie schon die ganze Zeit hier in Australien sehen wollte. Eigentlich sind die nachtaktiv. Glück gehabt!
Die Natter, die uns dann noch begegnet ist, sieht zwar aus wie eine ähnliche Giftschlange, ist aber laut Sylke harmlos. Die weiss nämlich alles über Schlangen. Ich hab ihr Wissen lieber nicht auf die Probe gestellt und das Vieh ziehen lassen.

Ein bisschen spaziert sind wir auch. Und als Entschädigung für die nicht vorhandenen Aussichtspunkte gab es australisches Tierleben. Schlange und einen Kurzschnabeligel.

Der letzte Abschnitt der GOR führt durch Lorne. Nichts besonderes, außer dass dort die Möven Kakadus sind und den Gästen genauso auf die Pelle rücken, wie ihre Kollegen auf der Promenade von Warnemünde.
Am Ende des Tages haben wir dann mal wieder den Surfern zugeschaut. Unser Campingplatz ist direkt am Meer in Torquay. Bis jetzt wissen wir nicht, warum und wann jemand eine Welle fürs Surfen aussucht. Wir würden immer bei den Großen loslegen, aber da liegen wir wohl falsch.

Jetzt campen wir die letzte Nacht am Ende der Great Ocean Road in Torquay. Morgen wird der  Camper zurück gebracht. Es war ein leicht misslungenes Experiment.

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One response

  1. Mensch ist das lange her, dass ich dort war, ca.25 Jahre…
    Damals wahrscheinlich eher aus Zufall die richtige Richtung von Melbourne aus gefahren (worden)
    Und an die sehr faulen Koalas kann ich mich auch noch gut erinnern.
    Die sitzen am Baum und pissen und kacken auch einfach am Stamm entlang runter,
    und sehr frisch gerochen haben sie glaube ich auch nicht besonders.

    Wart ihr bei Adelaide in Coober Pedy ?

    Das fand ich sehr beeindruckend, eine unterirdische Stadt, in Stollen oder alten Bergwerken, weil es so heiss ist…
    Kneipen Hotels, etc…..
    Aber richtig viel los war da natürlich auch nicht….

    Viel Spaß euch und bis hoffentlich bald!
    Christoph

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