Vom Regen in die Traufe. Der Campingplatz in Warrnambool war schon gewöhnungsbedürftig. In einem anderen Sinn als der heute. Nicht falsch verstehen. Die Facilities sind wirklich super. Heisse Duschen etc. Barbeque Ecken usw. Nichts auszusetzen. Aber dort Familiencamping mit allem (heute morgen kamen aus einer Dusche 5 Kinder plus Papa), aber ein Stellplatz inmitten von Familiencampern. Heute ein Platz am Sportplatz von Apollo Bay. Wir haben eine Site zwischen Dauercampern und es sieht bisschen aus wie Berliner Laube. Blöd nur dass die Laube, die hier stand, offensichtlich gerade abgerisssen wurde und wir jetzt im Dreck stehen. Beschweren? Das Office hat um 17:00 zugemacht. Wir kamen erst 17:30.
Jetzt ist es 18.30 Uhr und wir sitzen im Camper. Draußen ist es schon dunkel und zu kalt, um einen Wein im Freien zu trinken. Wir hätten einfach unsere Uhren nicht mit umstellen sollen. Das wäre eigentlich sehr einfach gewesen. Wir haben seit 14 Tagen keine festen Termine und hätten nach unserer eigenen Zeit leben können. Also nichts mit Winterzeit und abends so zeitig dunkel.
Wir hätten einfach die Uhren in die andere Richtung drehen sollen, sozusagen auf „unsere optimale Zeit“ (UOZ). Dann wäre es Abends länger hell, aber die Temperaturen trotzdem so kalt. Aber nein, wir leben nicht nach UOZ, sondern nach …., das bedeutet, dass wir gestern Die Uhren wieder 30 Minuten in irgendeine andere Richtung stellen mussten. Ich blicke nicht mehr durch.
Der Herbst schlägt hier mit aller Macht zu. Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass es in Australien gar nicht immer 40° warm ist, ich hätte das nicht geglaubt. Wir sind hier gemeinsam angereist mit der Vorstellung, das ist einfach irre heiß ist. Ist es aber nicht. Es sind, ich schätze mal 15°. Uwe meint 12°, aber mein Freund hat hier in Australien ein Temperatur – und Kleidungsproblem. Das äußert sich darin, dass er seit 14 Tagen mit Socken, Unterhose, Jogginghose, T-Shirt und Sweatshirt drüber schläft. Das T-Shirt und Sweatshirt hat er dann auch am Tag an. Ich hoffe, er wechselt wenigstens die Unterhose. (Zitat Uwe, der mir gerade im Camper gegenüber sitzt: Ungern!)
Aber Irgendwie ist diese Art Camping natürlich sehr praktisch. Unsere Koffer sind so verstaut, dass wir zwar dran kommen würden, aber das wäre sehr mühsam. Deswegen ziehen wir irgendwie jeden Tag genau die gleichen Sachen an, wie am Tag davor. Ich hülle mich wenigstens noch in Merino, dem nachgesagt wird, dass es auch bei größter Schwitzanstrengung nicht zum müffeln neigt. Ich kann das für mich selbst gar nicht einschätzen. Uwe ist ein Gentleman und schweigt.
Unsere derzeitige Situation: wir im Camper, in unsere Zudecke gehüllt, jeder ein Glas Wein (meins steht auf der Kochplatte, Uwe hat sich ein Klopapier – Packung-Sideboard gebastelt), ich diktiere den Text und lach mich kaputt, was das iPhone aus meinem schönen sächsischen Dialekt macht und Uwe sucht die Fotos raus.
Da lassen wir mal die Bilder sprechen über die Great Ocean Road. Wir haben die einfach jetzt mal dem Tagesablauf nach eingefügt. Das Beitragsfoto ist vom Hafen in Port Campbell. Was für ein blöder Hafen. Der Schwell steht praktisch immer genau in den Hafen rein.
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