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Wir sitzen hier im australischen Outback in den Flinders Ranges. Vor uns … nichts, außer den Bergen des Wilpena Pound und wir schauen der Sonne beim Untergang zu. Mit einem kleinen Aperetivo. Hinter uns wenig, nur ein paar australische Camper. Wir wirken hier deplaziert.

Die Strassen sind wieder mal ziemlich gerade. Die Landschaft ist ziemlich gleichförmig. Was für ein Unterschied zu Neuseeland.

Denn wir sind die einzigen auf dieser Campsite mit einem Zwergen-Campervan. Alles was hier unterwegs ist oder campt hat MINDESTENS einen V6 4W Drive, gerne mit zusätzlicher Bodenfreiheit und doppelt breiten Reifen. Dazu gerne einen zweiachsigen Wohnanhänger mit dem man auch locker Nepal, ohne jemals eine Strasse zu sehen, durchqueren könnte.

Unterbrochen wird die Gleichförmigkeit durch „Flooding Zones“. Also, die Strasse ist im Winter öfter mal überflutet. Und zwar so hoch, dass man eine Messlatte braucht, denn auch die besten SUV´s haben ab einem gewissen Wasserstand keine Chance mehr durchzukommen.

Unser Stellplatz ist riesig, was unsere Mickrigkeit noch zusätzlich unterstreicht. Ohne drei separate Antennen, vier Ersatzkanistern und Schaufel auf dem Dach erkennt jeder sofort, die gehören nicht hierher. Unsere Camping-Nachbarn, ein älteres Ehepaar aus Victoria (Uwe meint grade, die sind jünger als wir… Verdammt!) sind die letzten 14 Tage 5000 km gefahren. Okay, die haben echt ein anderes Urlaubskonzept als wir.

Das man das durchaus ernst nehmen sollte zeigt sich, wenn man ein bisschen in so ein Bachtal hinein läuft. Mit so viel Wasser, das diese Formationen geschaffen hat, ist nicht zu spaßen. Zum Glück sind wir im Sommer hier.

Wenn man plötzlich in einem Camper wie unserem unterwegs ist und die letzten Wochen nur in Hotels, Motels, Farmstays oder Bruchbuden zugebracht hat, dann ist das eine echte Herausforderung. Erst mal zwei große Koffer in diesem mobilen 5 qm Appartement unterzubringen, schwierig. Dann die Frage, lassen wir die Betten oder bauen wir sie wieder zurück? Wo ist das? Wo jenes?  Und wohin wollen wir überhaupt fahren?

Endlich, nach mehreren derartigen Ankündigungen denken wir, hier im Outback werden wir endlich ein Kanguruh sehen. Haben wir auch, ca. 20. Die waren aber alle überfahren und lagen mehr oder weniger mumifiziert am Strassenrand.

Zu unserem Erstaunen mussten wir heute Früh feststellen, dass unsere weitere Reise gar nicht so verlaufen wird, wie „geplant“. Die Fähren nach Kangoroo Island sind so gut wie ausgebucht.  Die Planung in Gedanken wurde komplett über den Haufen geworfen. Jetzt haben wir eine echte Buchung nach Kangoroo Island, aber an ganz anderen Tagen hin und einem anderen Tag zurück, als wir uns das vorher ausgedacht hatten. Zukünftig pfeife ich auf Spontanität und buche schon von zu Hause. 

Die ersten australischen Ureinwohner sehen wir durch Zufall. Am Strassenrand im Schafgehege rennen ein paar Emus rum.

Heute sind wir von Peterbourogh nach Rawnsley Park Stations gefahren. Wo immer beides ist, etwas weiter nördlich von uns gibt es nichts mehr.

Sylke hatte die Idee, einfach auf den nächsten Hügel zu steigen und auf den Sonnenuntergang zu warten, während alle hinter ihren dicken Camper-Wohneinheiten am Grillen waren.

Nur noch eine geteerte Strasse und die hört weitere 500 Kilometer später auch auf. Dann kommt nur noch Piste. Viele „Strassen“ hier dürfen wir mit unserem Camper nicht fahren. Also haben wir uns für übermorgen eine Allrad Tour gebucht. Morgen klettern wir mal rauf auf den Outlook zum Wilpena Pound. Wir halten Euch informiert.

Dann gabs doch noch eine Sonnenuntergang, aber nicht ganz so spektakulär wie erwartet. Sylke träumte von einem Foto mit rotglühenden Felsen. So wars aber auch nicht schlecht.
Das Ganze wurde untermalt vom Geschrei dieser Vögel, den Rosakakadus. Die saßen massenhaft in den Bäumen ringsum.

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