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Gefühlt jede in der Welt fotografiert und inszeniert sich selber. Irgendwie laufen alle nur noch mit Handys in der Hand durch die Gegend und machen einen Kussmund vor Sonnenuntergängen oder Sehenswürdigkeiten. Sind das alles weltberühmte Influenzer*innen? Zum Glück gibt es zwei einsame Typen, die mit einer Skyline oder ein paar tollen Hochhäusern zufrieden sind und sich nicht noch zwingend selber davor stellen…

Das wäre auch ziemlich schwierig geworden heute, denn der erste Programmpunkt war eine Hop On-Hop Off Busfahrt durch Hongkong. Aber selbst im Bus haben noch einige nicht davor zurück geschreckt, sich selbst vor einem wackeligen Hintergrund zu fotografieren.

Der Tag begann mit einem wirklich grandiosen Frühstück in unserem Hotel. Das Hyatt Centric lässt sich nicht lumpen. Aufregend, wenn man wieder selber verantwortlich für eine Tagesplanung ist. Bei jeder Fahne, die ein Guide geschwenkt hat, wollte ich hinterherlaufen. Drei Wochen war ich so konditioniert, was will man machen?

Interessant auf der Busfahrt waren die Details, die man so über die Stadt normalerweise im Reiseführer nur distanziert erfährt. Vor allem zu den einzelnen Stadtvierteln, deren Entstehung ja alle etwas mit der Entwicklung dieses britischen Kolonialgebietes zu tun haben. Irre, wie schnell es ging aus einem Kaff diese Stadt zu formen. Nicht zu vergessen, wieviel Geld hier investiert und gemacht wurde. Nicht umsonst ist Hongkong heute noch die Finanzmetropole Asiens.

Aber irgendwie haben wir doch einen U-Bahn Eingang gefunden und sind zu einer Bushaltestelle gefahren, um eine kommentierte Stadtführung mit dem Bus zu machen. Eine reichliche Stunde durch Downtown Hongkong gekreuzt. War interessant. Ich muss unbedingt das Buch Tai Pan von James Clacell lesen. Anschließend mit der Standseilbahn, der Peak Tram, auf den Victoria Peek hoch gefahren. 25 % Steigung, da kippt man fast aus den Sitzen. 

Die Steigung ist nur schwer zu vermitteln im Foto. Aber es war schon ganz schön aufregend. Ich hab mir auch mal die Seile angeschaut. Nach dem Desaster in Lissabon kann man ja nicht vorsichtig genug sein.

Von oben ein toller Blick auf die Stadt und den Hafen, oder das Meer, oder wie man das hier nennt, also das Wasser und die Skyline von Kowloon.

Die Aussichtsplattform, für die man dann noch einmal extra bezahlen muss, besteht aus 12 Etagen Tourinepp. Da stehen die Hongkonger den Mainland Chinesen in nichts nach, eher gibt´s noch eine Schippe obendrauf.
Wir haben uns dann für das Geld doch noch redlich Mühe für ein Selfie gegeben. Wir haben es aber nicht wirklich drauf. Da sind die Selbstinszenierenden in den Strassen und den Influencerspots sicherlich besser.
Von der Talstation sind wir dann quer durchs Finanzviertel zum Pier 7 geschlendert. Sylke wollte unbedingt ein Foto von den putzigen Strassenbahnen, die als rollende Reklametafeln durch die Stadt fahren. Mir hat die mit der Werbung von Armani am besten gefallen. Aber die kam gerade nicht vorbei und wir wollten ja rüber nach Knowloon mit dem Schiff.

Zurück in der Stadt haben wir mit der Fähre die Stadtseite gewechselt. Die Uferpromenade in Kowloon hat dann noch mal einen Sonnenuntergang draufgelegt, war fast nicht notwendig. Ich war schon ohne den rosa Kitsch beeindruckt. Die Skyline heute von der anderen Seite: krass, beeindruckend, wirklich sehr cool.

Muss man nicht viel zu sagen und ist eigentlich nur ein kleiner Ausschnitt der Skyline.

Ich freue mich und frage mich, ob immer gerade die Städte, wo wir uns befinden, meine aktuelle, neue Lieblingsstadt ist. New York wurde abgelöst von Rio de Janeiro, Rio wiederum von Sydney, Sydney jetzt von Hongkong. Zumindest Hongkong bei Nacht.

Zweifelsohne eine tolle Skyline, eine beeindruckende Stadt und ein cooles Reiseziel.

Mit dem Abendessen selber raussuchen, das haben wir immer noch nicht so richtig drauf. So ein Edi fehlt eben. Heute mal mit einer Speisekarte nur in chinesisch. Wir üben noch, aber zum Glück haben uns dann ein paar Bilder weiter geholfen. War aber lecker und wir sind satt geworden.

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