Aller guten Dinge sind drei. Heute Morgen große Diskussion: Fahren wir wieder nach Santiago del Teide oder riskieren wir es, das dritte Mal in den Regen, sprich in das Anaga-Gebirge zu fahren. No risk no fun. Und weil Uwe Recht behalten hat und es im Anaga Gebirge zum ersten Mal seit wir hier sind gutes Wetter gab, heißt er ab jetzt „Wandergott“. (Anmerkung der Redaktion: Den Titel Wandergott habe ich Uwe verliehen. Seit dem schreibt er, wenn er von sich selbst schreibt, in der dritten Person. Was so ein Titel mit den Leuten macht. Pffff!)
Wir haben unser Zwergenmobil abseits und etwas abenteuerlich am Einstieg des Wanderweges, hier im Bild, geparkt. Natürlich war auch dieser Parkplatz voll. Wir waren wohl etwas spät unterwegs.
Zweimal wollten wir schon im Anaga-Gebirge wandern. Heute war es endlich soweit. Auch oben an der Kammstraße TF-12 schien die Sonne und man hatte eine sagenhafte Aussicht. Nur: So wie wir, dachten wahrscheinlich alle anderen Touris auch. An allen Aussichtspunkten stand Polizei und hat versucht das komplette Chaos zu verhindern. Allerdings hatte es den Anschein, dass es nicht viel nützt. Wir sind also tapfer weitergefahren und haben die Luft angehalten, dass wir am Einstieg für die Wanderung auch wirklich parken können. Zum Glück passt unser Zwergenmobil auch in die kleinste Lücke und ein Platz am Straßenrand hat sich noch gefunden.
Belohnt wurden wir für unseren Mut gleich am ersten Aussichtspunkt. So ging es dann erst einmal weiter. Die Strasse unten sind wir schon einmal in strömendem Regen gefahren. Was für ein Unterschied heute!
Vor uns lagen „nur“ 8,5 Kilometer aber 800 Höhenmeter runter und wieder hoch. Von der Casa Forestal zu einem tollen Aussichtspunkt.
Der Lorbeerwald hat wirklich etwas märchenhaftes. Ist bestimmt auch cool wenn die Nebelschwaden durchstreifen. Heute waren wir aber über das Wetter mehr als froh.Der Kammweg läuft zum Hausberg über dem Dorf. Links und rechts geht es steil runter.Es gab tolle Aussichtspunkte und wir waren fast allein unterwegs.Was für ein nettes kleines Dorf. Leider standen ganz viele Häuser leer. Als wir an bewohnten Häusern vorbei kamen, roch es ab und zu auffällig nach uns bekannten Drogen. Was will man auch sonst tun, in einem Dorf in dem es ziemlich oft regnet und wo man nur über abenteuerliche Strassen hinkommt?Faszinierend war auch die Flora. Vor allem dann wieder auf dem Weg nach oben durch die Gärten über Tanagana. Zum Beispiel die Blume die zwar aussieht wie ein Löwenzahn, aber ungefähr zehnmal so groß ist. Will man nicht wirklich im Garten haben. Außer man kann sie essen, haben wir aber noch nicht probiert.Dagegen haben wir Nespoli, also Mispeln probiert. Kannte Sylke bisher nicht. Die hier waren lecker süßsauer. Das Bild zeigen wir dann unserem Nespoli zu Hause, damit er sich mal ein bisschen anstrengt. Sonst fliegt er raus und wird ersetzt durch die Zöglinge aus den Kernen die wir hier mitgenommen haben.Sylke konnte es nicht lassen und musste dann noch drei Orangen von dem Baum klauen. War nicht ganz einfach über den Zaun und die Mauer zu steigen, aber die Früchte waren sehr lecker.
Über einen Kammweg erreichten wir Taganana. Der „Camino de carbon“, der Kohleweg, ging dann leider nur noch bergauf. Logisch, wenn man erst komplett runterläuft…… War schon ganz schön anstrengend! (Anmerkung der Redaktion: Bis 100 zählen mit dem rechten Fuß…. Schnaufen, Schweiß abwischen…. Bis 100 mit dem linken Fuß….. Waaaaaaas? Die Wanderapp zeigt immer noch 90 min nur bergauf……)
Da hatte Sylke schon fast aufgehört zu zählen. Aber wir waren beinahe wieder oben.Kein Wunder, dass hier alle anhalten. Am Pico de Ingles kann man ganz wunderbar in jede Richtung über die Insel sehen. Aber eben nur bei gutem Wetter. Und das hat heute zu dem Chaos am Mittag geführt. Sylke hat im Beitragsbild den Ausblick sehr genossen.Am Aussichtspunkt ein paar Kilometer weiter, dem Cruz del Carmen, konnte man über die gesamte Insel bis zum Teide sehen. Cool.
Auf dem Rückweg mit dem Auto konnten wir dann ganz entspannt die ganzen Aussichtspunkte ansteuern, die am Mittag völlig überlaufen waren. War schön gewesen!
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Endlich einen sooo schönen Wandertag👍👏😃