Gestern Abend noch Reise- und Wanderführer gewälzt, Wandertouren ausgesucht, Touren verworfen und die eine dann inclusive GPS Daten etc. auf die Handys geladen. Ganz in den Norden, ins Anaga-Gebirge sollte es gehen. Eine Traumwanderung! Dafür steht man dann schon mal früh auf, weil 6-7 Stunden wandern plus eine Stunde An- und Abfahrt. Brote geschmiert und das Zwergenmobil gestartet. Nach 30 Minuten Fahrt gabs lange Gesichter. Wer rechnet denn mit sowas: Regen, und zwar richtig. Also erstmal rechts ranfahren und nach Alternativen suchen. Hast Du den Wanderführer eingepackt? Äh, nein, nur Fotos von den Seiten unserer Wanderung gemacht.
Wie gut, wenn man da flexibel und geschmeidig bleibt. Wir waren eh schon ziemlich weit im Norden, also zurück doch nicht die gleiche Strecke! Sondern gerne über den Teide Nationalpark, da vorne ist die Abzweigung. Und wie wurden wir für unser Improvisationstalent belohnt! Strahlend blauer Himmel auf 2000 Metern Höhe, unglaubliche Vulkanlandschaft und super viel zu lernen. Über die Entstehung der Insel, der Vulkane, der Lavafelder und überhaupt alles.
An einem der Parkplätze haben wir dann einfach angehalten, unsere Rucksäcke aufgesetzt und sind einem der Wege in die Caldera des Ur-Teide gefolgt.
Dann saßen wir mehr oder weniger im Krater und haben unsere Brote genossen. Strahlend blauer Himmel, Steine, Lava und Geröll. Wohin man schaut. Kein Vogel, nicht mal eine Ameise, keine Eidechse. Nichts. Irgendwie kommt man sich vor, wie ein menschlicher Zwerg. Die Wanderung hier wird auch als Marsrundgang bezeichnet. Sylke: Ich musste auf dem Weg oft an Elon Musk denken, der den Mars besiedeln will, weil die Erde irgendwann nicht mehr bewohnbar ist. Wenn wir so weitermachen (und wir zwei leider ganz vorne weg, viel fliegen, kein E-Auto fahren, Kühe essen, die einen Haufen Methan ausstoßen), dann wird das wohl unser zukünftiger Lebensraum werden. Na dann: Prost, Mahlzeit, au weia, arme Generationen nach uns!
Und tatsächlich! Ein paar Kilometer weiter haben wir dann einen Stop eingelegt bei den Minas de San Jose. Hier wurden die Rover für den Mond und den Mars getestet, weil das Gelände und die Geologie vergleichbar sind.
Die freundliche Dame am Infostand des Parkplatzes hat uns alle Fragen beantwortet. Ein Wanderweg gefiel uns besonders und weil wir wussten, dass man eine Genehmigung braucht, haben wir gefragt, ob wir nicht gleich eine bekommen könnten. Lächelnd erklärte sie uns: In drei Monaten gibt es die nächsten Genehmigungen. Häh? Man nimmt den Schutz des Nationalparks sehr ernst. Daher gibt es strenge Regeln für den Besuch. Auch für die Seilbahn zum Gipfel muss man sich ewig im Voraus anmelden. Na dann: Noch ein paar Attraktionen abgeklappert um dann die tollste Attraktion um diese Zeit, es war schon 19:00 Uhr, miterleben zu können: Den Sonnenuntergang über dem Wolkenmeer, dessen regnerischen Auswirkungen wir heute erfolgreich entflohen sind.
One response
Super Erlebnisse über den Wolken, herrlich 👏👏🌞 Lg aus unserem Flachland, Kleinmachnow 😃