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Leider war das Abendessen im unserem Hotel Bolognese gestern Abend ausgebucht. Aber gleich ums Eck gibt es den alten Hafen von Castelletto mit vielen Möglichkeiten einzukehren. Wir hatten die Falsche gewählt. Bei Umberto empfahl uns der Junior Wirt die Lasagne nach dem Originalrezept seiner Großmutter. Wir wollten uns eine teilen. Was kam, war eine Schüssel pampiger Nudeln mit Käse überbacken. Als es ans zahlen ging sollte die „Lasagne“ 40 Euro kosten. Angeblich hatten wir zwei „Lasagne“ bestellt. Das haben wir nicht akzeptiert. Worauf wir als „arrogante Deutsche“, „dass es bei denen immer so ist, bestellen nicht bezahlen wollen…“ beschimpft wurden. Wir haben dann tatsächlich nicht bezahlt und sind von „Ausdrücken“ begleitet von dannen geschritten. Also: Wenn jemand mal an den Gardasee kommt und bei Umberto in Castelletto essen geht: Nicht die Lasagne von der Oma bestellen. Die ist nämlich genauso altbacken.

Nett war es schon, draußen sitzen und direkt am See den Abend genießen. So wie man sich das eben vorstellt.

Heute dann der Härtetest in einem italienischen Stadtbus. Freundlicherweise hat uns der Busfahrer in den knallvollen Bus hinten reingelassen (da mussten wir auch nichts bezahlen. Warum? Nun es ging nicht um Lasagne, aber die Busfahrt konnte man auch nicht als Fahrt bezeichnen). 10 km im Stau am Ufer des Gardasees hatten ihre Tücken. 10 km heißt 1h Fahrzeit. Jedes Atom Sauerstoff war schon dreimal weggeatmet. Viel anders muss sich ein Apnoe-Taucher unter Wasser auch nicht fühlen. 

Ein Städtchen voller Geschichte. Aber eben auch voller Touristen. War aber trotzdem sehr schön und wir hatten unseren Spass nach der etwas nervigen Busfahrt.

Aber irgendwann waren wir in Malcesine. Ein putziges, mittelalterliches Städtchen am Ostufer des Gardasees. Ein bisschen gebummelt, den Leuten zugehört. „Das ist so teuer geworden!“ „Noch nie waren hier so viele Leute in September“, „Wie schrecklich, die sind typisch deutsch“, „Als Deutscher wirst du hier nur verarscht“… dann haben wir beschlossen eine Heimwanderung zurück ins Hotel zu machen. Auf dem kombinierten Fuß-und Radweg direkt am Ufer mit sehr vielen Möglichkeiten zur Weinverkostung. Da ziehen sich schon mal 11 km in die Länge.

Auf dem Weg gab es neben netten Bars natürlich auch jede Menge Sehenswürdigkeiten. Hier den alten Hafen von Sommavilla voller Fischerboote. Gefischt wird tatsächlich im Gardasee denn es gibt u.a. verschiedene Lachsarten. War uns neu.
Kunst gab es auch am Uferweg. Die Dame hat sich allerdings etwas geziert und Uwe wollte ihr nicht gleich an die Wäsche…

Zurück im Hotel, dann die nächste Überraschung. Wir sind immer zu zaghaft, wenn das gebuchte Zimmer nicht gefällt, auch mal auf den Putz zu hauen. In diesem Fall hatten wir wirklich die Sparvariante gebucht. Blick auf den Monte Baldo heißt: Ein Zimmer auf der Hotel– Rückseite mit Blick auf den Berg und leider nicht aufs Wasser. Dass da die verkehrsbrausende Straße, die um den Gardasee führt, direkt unter unserem Fenster entlang läuft, das haben wir natürlich nicht bedacht. Man muss sich einfach beim Buchen die Idee dazu aufschreiben, warum genau in diesem Augenblick genau dieses Zimmer das Richtige ist. (Mögliche Alternativen: weil sehr kostengünstig…leider fallen mir keine anderen Möglichkeiten in diesen Zusammenhang ein. Zum Glück hat Uwe gebucht….)(Anmerkung der Redaktion: Mit expliziter Nachfrage: Brauchen wir ein Zimmer mit Blick auf den See?)

Sieht ein bisschen protzig aus, aber wir genießen den Blick auf den See und nicht auf den Monte Baldo. Eine Lugana dazu kann nicht schaden…

Wir haben jedenfalls jetzt noch ein Upgrade gebucht und sind umgezogen. Unser Zimmer hat jetzt zwei Balkone (einen sieht man im Beitragsbild), Blick aufs Wasser, wie toll. 

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