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Am Morgen des dritten Tages sind wir in Southampton von Bord gegangen und in den Zug nach London gestiegen. Sehr praktisch, sehr preiswert, sehr stressfrei. 

Mit unserer kleinen Viererreisegruppe erst mal die Rucksäcke ins Hotel gebracht und dann haben wir bei so viel Auswahl an Möglichkeiten, drei Reiseführern in Buchform, vielen verschiedenen Ideen, erstmal das Naheliegende gemacht: Ein Bier im nächsten Pub. Das können sie, die Londoner. Kneipenatmosphäre, gutes Bier, gute Stimmung. 

Cool hier: Ab in den Pub und ein Guiness und einen Weisswein geholt und dann auf der Strasse zwischen den ganzen Jungs, die gerade Feierabend haben getrunken. Da ging keiner unter zwei Pints nach Hause.

Und weiter ging’s in die Tate Modern Galerie (Das Beitragsbild ist die LOVE Skulptur von Robert Indiana). Auf ausdrücklichen Wunsch eines emeritierten Kunst-Professors. Drei Viertel der Kunstwerke der Tate sind aus diesen Jahrhundert. Nunja… es war…. Interessant?…. Eben moderne Kunst. Aber da alle staatlichen Museen in London kostenfrei sind, schlendert man eben mal durch und wundert sich wieder.

Es gibt viele moderne Kunstwerke in der Tate. Auch viele, die moderner sind als das Readymade von Duchamp. Es bleibt ein einfaches Pissoir, auch wenn es in der Tate ausgestellt ist. Aber man hat so seine Schwierigkeiten zu verstehen, was einem die Künstlerinnen und Künstler sagen wollen. Wir haben uns dann auf jeden Fall entschieden (draußen goss es in Strömen) uns nicht auch noch weiter mit moderner Kunst (es standen noch mehrere Galerien zur Auswahl) nass zu machen.

Der Abend stand ganz in Sinne von unserer Kochbuch-Kollektion zu Hause. So viele Gerichte schon gekocht und jetzt endlich in echt bei Ottolenghi. (Hier nochmal der Link zu unserem Kochbuch, mit ganz vielen Rezepten von Herrn O.: http://hungerbuch.online)

Ok, wir wollten da hin, wir sind Fans von Yotam und seinen Kochkünsten, aber das muss man nur einmal haben. Vielleicht hatten wir zu viel Ehrfurcht. Eigentlich ist das ein Lokal, in dem es zu laut ist, die Portionen zu klein sind und die Preise nicht wirklich akzeptabel sind. Aber das sind die Londoner Verhältnisse.
Nach dem Essen bei Ottolenghi sind wir dann noch über den Picadilly Circus und durch Chinatown geschlendert. London ist schon deswegen cool, weil alles, also eigentlich die ganze Welt, fussläufig zu erreichen ist.
Hier sind Anafrid, Björn, Benni und Agnetha. Quatsch! Wir vier, Uwe, Sylke, Uta und Björn machen London unsicher. Wir sind also BUUS oder SUBU oder so…

Am nächsten Tag sind wir unsere Lieblingsbeschäftigung nachgegangen, mit dem Hop-On Hop-Off-Bus die Stadt erkunden. Hatte auch was mit dem Wetter zu tun, denn angeblich war es der Tag mit dem wenigsten Regen in London.

Eine Stadt, über die permanent A380 Flieger aus aller Herren Länder einschweben muss schon irgendwie der Nabel der Welt sein. Berlin? Wo war gleich nochmal Berlin? (Achtung Scherz, das Dreieck ist nicht fürs Abspielen eines Videos, sondern nur das sonnenbeschienene Dach. Anmerkung der Redaktion: Sylke versaut mir wieder den ganzen Witz, hätte euch gerne immer wieder auf das Dreieck drücken gesehen.)


Und am Abend das „ABBA Voyager“ Konzert. Wirklich toll. Wirklich beängstigend. Alles computergeneriert. Da stehen vier Leute auf der Bühne und machen Musik. Klar, kann nicht dabei sein, die sind ja über 80 Jahre. Aber das das nur projizierte Personen sind, war schon krass. Uwe hat die erste Viertelstunde nicht geklatscht, weil er für einen Kinofilm kein Beifall spendiert, ich habe die erste Viertelstunde geglaubt, dass das echte Menschen stehen. Björn und Uta haben sich gefürchtet bei der Vorstellung, was zukünftig alles möglich ist. Aber am Ende fanden wir es alle wirklich großartig. 

Beim obligatorischen Absacker im Pub, wurden wir dann mal wieder vom Glockenbimmeln überrascht. Um 22:00 Uhr oder um 23:00 Uhr je nach Lizenz ist Feierabend, „Last call“. Danach gibts nichts mehr zu trinken und man muss ins Hotel oder in einen der Clubs von London. Für Letzteres fühlten wir uns ein bisschen zu „exhausted“ um es vornehm englisch auszudrücken.

Zaha Hadids Cafe an der Serpentine Kunsthalle ist ein architektonisches Kleinod im Hyde Park.

Der nächste Tag war Gruppenzwangfrei. Wir sind zuerst zum Buckingham Place gefahren. Leider fiel die Wachablösung aus, aus welchen Gründen auch immer. Aber die Fahne auf dem Palast zeigte an, dass der König Charles der Dritte zu Hause war in einem seiner 660 Zimmer. Dann sind wir Richtung Hyde Park geschlendert und haben uns da mal umgeschaut und den Spaziergang zwischen den anderen Touris genossen.

Omnia Omnibus Ubique, Alles für jeden überall. Das ist das Motto vom Nobelkaufhaus Harrods und wenn man jede Menge Kleingeld hat, kann man dort tatsächlich alles von allem überall her kaufen. Mit einer extra Null am Preisschild hinten dran versteht sich.

Schließlich haben wir dann noch das „must see“, den Konsumtempel schlechthin besucht: Harrods. Was für ein Laden. Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen im Erdgeschoss standesgemäß einen Harrods Champagner brut zu trinken. War immerhin billiger als die hübschen Louboutin Schuhe für 2400 oder den Hermes Schal für 900 Pfund zu kaufen. (Anmerkung der Redaktion: Sorry Sylke!). Der Sky-Garden, der eigentlich kostenlos zu erreichen sein sollte, war nicht kostenlos zu erreichen (selbst in Kirchen kostet der Eintritt 25 Pfund pro Person) und so sind wir noch ein bisschen rumgeschlendert.

Borough Market. Was für ein Geschiebe und Gedränge. Aber bei so vielen Köstlichkeiten kein Wunder. Allein der Stand der Erdbeeren mit Schokosoße verkaufte hatte 6! Leute, die nur via Kreditkarte oder Applepay etc abkassierten. 8,50 Pfund für den Becher Erdbeeren. Gelddrucken geht langsamer.

Abends dann noch in einer Londoner Institution zum Essen gewesen. Cool: Bluebird, eigentlich eine Autowerkstatt. Das Essen war sehr lecker und im Gegensatz zum Nopi geradezu ein Schnäppchen.

Jetzt sind wir wieder zu Hause. Fazit: London ist eine Reise wert. Unser Hotel war Klasse und nur zu empfehlen. Nopi muss man nicht haben, Pubs unbedingt, Tate, naja, Abba Voyage unbedingt, aber:

Es bleibt noch superviel zu entdecken. Wir waren nicht das letzte Mal in London.

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