Das ist schon sehr komisch, wenn einem auf der Strasse so viele Menschen entgegen kommen. Wir haben immernoch den Reflex, dann einfach auf die Seite zu treten, wie wenn wir auf einem Track wären. Daher dann lieber in einen Bus einsteigen und zur Orientierung erst einmal eine Stadtrundfahrt machen. Zwischendurch dann im ältesten Pub der Stadt zu Mittag gegessen.
Sydney. Das nenne ich mal Sehnsuchtsort. Am Wasser, Millionenmetropole, Sehenswürdigkeiten.
Beinah hätten wir nach unserer Ankunft gestern vor unserer AirBnB-Wohnung schlafen müssen. Was für eine Aufregung. Ich habe gefühlt 1000 E-Mails von Booking.com bekommen (nicht nur für dies Buchung): „Bitte schicken Sie eine Kopie Ihres Ausweises, haben Sie eine Lebensmittelallergie? Wann denken Sie, dass sie einchecken? Wie heißt der Mensch, mit dem sie reisen? Bitte bewerten Sie die letzten 20 Übernachtungen!“ Irgendwie habe ich alles nicht richtig gelesen. Leider war auch die Anleitung dabei, wie wir in diesem Wolkenkratzer unser Zimmer beziehen können. Die vierte E-Mail mit der Bitte, doch endlich mal mitzuteilen, wann wir den gedenken, in Sydney in der Wohnung einzutreffen, habe ich dann brav beantwortet. Ich dachte irgendwie, dass da ein älterer grauhaariger Concierge am Empfang sitzt und uns die Schlüssel aushändigt. Die Rück Antwort von booking.com war: „Ohne Mehrkosten können Sie zwischen 19.00 und 20:00 Uhr einchecken.“ da dachte ich, zum Glück muss der grauhaarige Herr am Empfang keine Überstunden machen. Endlich vor Ort, mit Metro und Google Maps, waren aber nur 100 Briefkästen im Eingangsbereich. Wo ist der freundliche Mann mit dem Schlüssel?
Panik! Da ich hier nur per WLAN unterwegs bin und kein Internet und kein Telefon habe, konnten auch nicht die Mails von booking.com heruntergeladen werden. Uwe weiß schon, dass ich für die Katastrophe nicht gemacht bin. In der Nachbarkneipe gab es WLAN. Die 1000 Booking Mails durch gecheckt.
Festgestellt, dass wir hätten vor Tagen uns bei unserer Vermieterin melden müssen um Anweisungen für den Einzug zu bekommen. Uwe hat angerufen. Mailbox. SMS geschickt. Keine Antwort. WhatsApp. Keine Antwort. Irgendwann, aus meiner Sicht Stunden später, aber so lange war es wahrscheinlich nicht, kommt ihr erlösende Antwort mit der Briefkasten Nummer. Im Briefkasten eine Schlüsselbox mit einem vierstelligen Code. Die Wohnungsnummer. Der Schlüssel. Meine Nerven!
Jetzt, nach der Bustour, sitzen wir auf unserem Balkon und unten rauscht der Verkehr vorbei. Was für ein Ambiente. Irgendwie sehne ich mich jetzt schon nach Ruhe. Ist das das Alter? Ach nein, die Nerven.
(Anmerkung der Redaktion: Eher die Sehnsucht nicht nach diesem Ort, sondern nach der Stille und Weite von Hauroko. Wo ist das denn, werden die geneigten Lesenden fragen. Nun, das ist ein kleiner See im Fjordland. Und wer genau aufgepasst hat, weiss warum wir den so toll fanden.)
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Genießt die Stadt! Die schönste die ich je gesehen und erlebt habe!!!
Lg Grüße von La Gomera