Das Beitragsbild vereint das Wetter als auch einen groben Überblick über die geografischen Gegebenheiten. Der Sound bzw. Fjord hat mehrere Arme und es war sehr nass.
Um kurz nach 12.00 Uhr startete unsere Minikreuzfahrt in den Doubtful Sound. Gebucht vor Monaten in Deutschland, zum Glück. Denn vor Ort hätten wir hier nichts mehr bekommen.
Keine Ahnung, warum die Fjorde hier Sounds heißen…
Da wir uns so oft auf dieser Reise mit der 2. Wahl begnügt oder uns wissentlich dafür entschieden haben, bleiben wir diesem Motto auch bei der Schiffsreise treu. Der Sound Nr. 1 ist der Milford Sound, aber wir wollen es ein bisschen beschaulicher haben und unsere Reise geht in den Doubtful Sound.
Start ist mit einer schnellen Fahrt über den Manapouri-See. Der wäre, hätte es nicht die erste Umweltbewegung in Neuseeland 1965 gegeben, heute 10 Meter höher. Sein hauptsächlicher Reiz, nämlich 32 Inseln im See, wären dahin gewesen. Warum? Das zu dieser Zeit gebaute Wasserkraftwerk am Westzipfel des Sees liefert noch heute den Strom für die gesamte Südinsel.
Ein gigantisches Projekt (170 Meter tiefe Falltunnel im Granit für das Wasser, dass dann über die Turbinen in den Doubtful Sound strömt und 20 Kilometer Versorgungstunnel, damals eine Meisterleistung, zweitweise arbeiteten 1000 Leute vor Ort daran), dessen Nachnutzung von Strassen, Wasserwegen etc. jetzt touristischer Natur ist.
Dann Umsteigen in einen Bus, die einzige 20 km lange Straße gefahren, die für den Bau des Kraftwerkes benötigt wurde und allein 5 Millionen NZ$ gekostet hat (damals schon). Schließlich aufs Boot für die Sound-Fjord Kreuzfahrt mit Übernachtung.
Die 10m/qm Niederschlag (nicht mm, wie bei uns) müssen irgendwie auf die Erde kommen. Es regnet also. Und das Wetter wird nicht besser. Der Guide hatte strikte Order, egal wie die Sichtverhältnisse sind, seinen Text abzuspulen…. Das hat er auch brav durchgezogen. Nerv!
Das gute Abendessen hat ein bisschen entschädigt. Ein paar Leute haben eine Kajak-Tour gemacht (war inklusive, bezahlt ist bezahlt, da ist es vielen egal, ob es gießt wie aus Eimern). Als die Kajaker zurück kamen, waren wir wirklich froh, bei einem Glas Wein im Inneren des Schiffes zu sitzen. Im Kajak saß man im Wasser (weil von oben so viel kam).
Aber der nächste Tag war dafür fast perfekt. Keine Ahnung, warum wir 6.30 Uhr aufgestanden sind. Zum Anker lichten! Ja, aber das hat ca. 10 s gedauert, weil wir nur an einer Mooring festgemacht waren, bei 400m Tiefe ist es mit einem Anker auch ein bisschen schwierig.
Aber irgendwann ging dann die Sonne auf, wir hatten auch schon einen Kaffee und sind durch den Fjord gefahren. Mal 10 min den Motor ausgemacht und den Vögeln und Wasserfällen gelauscht Inklusive striktem Fotografierverbot. „Bitte nur mit den echten Augen gucken und den eigenen Ohren hinhören!“ Sehr ergreifend.
Der Rückweg dann wie am Tag davor, Bus und Seeüberquerung. 12.00 Uhr zurück am Auto.
Irgendwie wussten wir nicht so richtig wo wir hinfahren wollen, da haben wir doch eine Lodge am Meer gebucht. Nur 60 km entfernt. Also auf nach Tuatapere an der Südküste.
Und jetzt sitzen wir hier mit einer tollen Aussicht von unserem Bett (ich), Couch (Uwe), Balkon (niemand wegen den Stechbiestern) und fragen uns, ob man sich irgendwann an den Anblick gewöhnt von so viel schönem Meer. Und warum haben wir das nicht immer? Ein Tiny-Haus, nicht größer als ein Wohnmobil, an einem schönen Mecklenburger See. Hach ja…. man wird ja träumen dürfen.
Unsere Tischnachbarn auf der Fjord-Durchquerung waren Deutsche, die schon seit 40 Jahren hier in Neuseeland im Norden der Südinsel, genauer gesagt in Nelson, leben. Wir hatten das Gefühl, dass wir schon mehr von NZ gesehen haben, als die beiden. Keine Zeit gehabt, viel gearbeitet, ein Kind mit Behinderung. Aber jetzt im Ruhestand einen Camper gekauft und los geht es. Auf die Frage, wo unser nächstes Ziel ist: „Oh den Inhaber der Lodge kennen wir. Sagt viele Grüße.“ Das haben wir gemacht. 500 km von deren Zuhause, in einer Lodge am südlichen Zipfel von Neuseeland, freut sich unser „The Cliff“-Inhaber über die Grüße von Gundula und Johannes.
Wie verrückt ist das denn? Unser Zimmer ist toll, mit Blick aufs Meer, aber: Definitiv ist das das Ende der Welt. Das Handy zeigt weder beim Empfang der Telekommunikation einen Balken, noch gibt es Internet. Absolutes „Digital Detox“.
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