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Heute Morgen sah es nach einem entspannten Tag mit viel Sonne aus, aber weit gefehlt. Sonne gibt es zwar noch, aber inzwischen am Nachmittag zerlegt der Wind mit lautem Geschäpper das Terrassenmobilar des Appartements über mir. Scheint niemand verhindern zu wollen. Ich hatte Glück, die 40 Knoten Wind aus Süden haben nur meine Liegestühle quer über die Terrasse geblasen. Es soll wohl so weiter gehen… 

Allerdings hatte ich heute eine viel wichtigere Mission: Strandtücher und Geschirrtücher besorgen. Die Vermietungsagentur (falls ihr jemals was auf Teneriffa mieten wollt: Never ever mit home2book ) ist nach wie vor der Meinung, dass sie das nichts angeht. Außer pampigen Mails, keine Reaktion. Seis drum. Meine hundertausend Follower werden sich bestimmt rächen! 

Ich also frohgemutes mit dem kleinen Mietwagen zur Mittagszeit aufgebrochen zu der tollen 35 Kilometer entfernten „Hauptstadt“ von Teneriffa, Santa Cruz. 200 000 Einwohner, großer Hafen. 

Der Hafen war nicht sonderlich einladend, sondern stellte sich eher als eine Abwrackstation für Ölplattformen dar. War schon ein bisschen komisch, zumal man als Segler erstmal daran vorbei fahren muss, bevor man in den Stadthafen kommt.

Es wäre besser gewesen, auf meiner Terrasse liegen zu bleiben und die Sonne zu genießen. Entweder ich habe was falsch gemacht, dann korrigiere ich das natürlich in den folgenden Posts, oder es ist wie es ist: Muss man nicht haben. 

Hafen und Stadt gehen ineinander über. So zwischen Öltanks zu leben ist vielleicht nicht jedermanns Ding.

Wenn architektonischer Stumpfsinn auf mangelndes, historisches Bewußtsein trifft, dann hier. Ich hatte schon von Anfang an das Gefühl, dass auf dieser Insel so ziemlich alles der einzigen Einnahmequelle, dem Tourismus geopfert wird. Vielleicht ist es ja auch der Fatalismus, dass der Vulkan jederzeit wieder ausbrechen kann und dann von der Insel nichts mehr übrig bleibt. Also scheiß auf Ästhetik, es geht drum Kohle zu machen. Hier und jetzt.

Natürlich versuchen alle Städte auf die eine oder andere Art, sich von dem Verdacht Kohle zu machen frei zu kaufen. In diesem Fall mit einem Kongesszentrum vom Arichtekten Calatrava. Dem sind wir ja schon öfter begegnet. Und das hier sollte wohl sowas wie die Alternative zur Oper in Sydney werden. Auf der banalen Jagd nach Handtüchern hatte ich leider keine Zeit, mich mit der großen Kunst auseinander zu setzen. Das machen Sylke und ich sicherlich noch einmal in den nächsten Wochen.
Geht natürlich auch anders: Das Verteidigungsministerium. Brutatalismus at its best.
Leider war ich eine Stunde zu spät auf dem bekannten afrikanischen Markt. Sonst hätte ich noch den legendären Fischmarkt posten können, aber der hatte schon geschlossen.

Langer Rede kurzer Sinn: Ich war erfolgreich mit den Handtüchern etc. und habe zum ersten Mal einen Primark Laden betreten. Schließlich gabs aber alles bei Carfour, dem größten Supermarkt den ich je gesehen habe, noch günstiger. Shame on me, aber die Handtücher sind Bio. Mit dem Kauf hab ich bestimmt mein Gewissen rein gewaschen.

Also wenn man soviel verschiedene Schinken anbieten kann, muss der Rest ja auch ungewöhnlich vielfältig sein. War es auch, ich hab mich in dem Supermarkt verlaufen und fast nicht mehr raus gefunden.

Eigentlich wollte ich dann über die Berge zurück fahren, aber das mach ich dann mit Sylke zusammen. Die kommt nämlich morgen hier an. Da freue ich mich schon sehr drauf.

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