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Was für Unterschiede! Vor zwei Tagen haben wir uns gewundert, als aus einem Privatbus auf so einer Gravel-Road jede Menge junger Menschen ausstiegen und in einem modernen Gebäude verschwanden. Uwe hat vermutet, dass es sich um einen Convent oder eine christliche Vereinigung in the Middle of Nischt handelt. Aber weit gefehlt. Es war das Rosewood Castiglion dei Bosco, ein Hotel mit Golfplatz und Sylke hat mal gegoogelt: Das Zimmer kostet pro Nacht 1800 Euro. Inklusive Frühstück. (Bei einem Golfturnier auf dem angeblich besten Golfplatz Europas ums Eck kostet das Zimmer dann schon mal 8000 Euro). Wir schlafen heute in einem Agritourismo. Schlicht, einfach und völlig ok.

Ciao Montalcino! Heimat des Brunello. Die Weinberge hängen noch voll mit den Sangiovese Trauben, aber bald ist die Weinlese vorbei. Auch heute am Sonntag wurde in vielen Weinbergen gearbeitet.

Heute waren es auch nur 50 km Radfahren. Bei mir sind die Tretlager mit unsichtbaren Schnüren mit meinen Mundwinkeln verbunden. Kaum trete ich los, ziehen meine Mundwinkel nach oben. Uwe meint, bei ihm ist es anders rum. Mist! Das müssen wir noch klären. 

Die Landschaft ist schon einzigartig. Und keine Wunder, bei so einem tollen Wetter (heute morgen war es noch ein bisschen frisch) sind außer uns auf der Eroica noch jede Menge anderer Radfahrer unterwegs.

Heute ging es durch die  Crete Senesi, die Kornkammer. Leider sind die Felder schon abgeerntet. Also Nix mit hin-und her wogendem Weizen. „Irgendwas fehlt immer!“ 

Der schwere Lehmboden ist mit normalen Traktoren nicht zu bearbeiten. Alle Bauern hier haben Raupen, die man nicht nur wegen dem Gelände braucht.
Ganz anders die Jungs und Mädels mit ihren Oldtimern, die uns öfter begegnet sind und die hier eine Art Rundfahrt veranstaltet haben. Sylke: „Die kommen wirklich aus England und USA nur deswegen hierher?“ Scheint so, wir haben sie nicht fragen können.
Die Strecke führte uns auch vorbei an Castelletto Accarigi, dem Zentrum für weisse Trüffel. Die darf man nicht einfach so suchen, man braucht eine Lizenz dafür. Das Trüffelmuseum hatte zwar offen, aber die Dame am Ticketschalter meinte, es wären nur 20% der Ausstellung zugänglich. Da haben wir dann auf dem Absatz kehrt gemacht (Sylke mag sowieso keine Trüffel).
Und schon gab es das nächste Highlight: Das Benediktinerkloster Monte Olivetto Maggiore. Ein riesiger Komplex, den die Mönche heute noch bewirtschaften und es scheint ihnen dabei nicht schlecht zu gehen.
Wir haben uns nicht alles angeschaut („Willst du die einzigartigen Fresken sehen?“ „Äh…Nein“) aber der gesamte Komplex war schon sehr beeindruckend.

Gestern hatten wir dann noch eines dieser besonderen @Urlaubs-Aha- Erlebnisse“. Wir haben mal unser Urlaubskonto gecheckt. Wenn man alles mit Karte bezahlt, verliert man schnell den Überblick. Aber über die Abbuchungen vom gleichen Tag, da sollte man schon noch Bescheid wissen, oder? „Aber warum ist heute ein Betrag vorgemerkt  in Höhe von 254,35€.“ Gedanklich alle Verkostungen, jedes Souvenir, jeden Eintritt zurückverfolgt. Nix, keine Idee , warum das Geld abgebucht werden soll. Also BETRUG!!!!! Oh mein Gott!!!!! Google fragen: Wie kann man bei der Bank eine Kreditkarten-Buchung stornieren? Aufregung pur.  Jede Buchung der letzten 14 Tage sieht auf dem Kreditkarten-Auszug aus, wie eine Aneinanderreihung der Buchstaben A und O und  I. Gefühlt haben die Italiener keine anderen Buchstaben.  

Und dann….. plötzlich …. eine Erleuchtung. Haben wir nicht vorhin an einem Automaten Geld gezogen? Aber das läuft manchmal so nebenbei ab, man quatscht, schlendert, lacht… und nebenbei hebt man Geld ab. Wie kann man einen Vorgang vergessen, der nicht mal 90 min entfernt war?. Zum Glück hatten wir noch nicht die Buchung reklamiert. Also keine bösen Buben im Spiel, nur unser Alter, unsere Vergesslichkeit, unsere Unaufmerksamkeit. Sehr krass. Ein bisschen Angst haben wir vor dem Urlaub den wir mal 2034 machen. Dann ist es wahrscheinlich komplett egal, wer was abbucht!

Noch mal über ein paar Hügel geradelt (was sich ja einfach anhört: bisschen rauf und runter. Ist aber nicht so, denn es geht wenn schon, denn schon, mit 15% Steigung runter und mit 15% wieder hoch), schön, aber irgendwie ganz ungewöhnlich ist es hier.

Jetzt sitzen wir aber erst mal vor unserem Zimmer in der Sonne (siehe Beitragsbild), mit einem leckeren Rotwein und freuen uns a) aufs Abendessen und b) (also vor allem Uwe) auf das Ende der Radeltour morgen in Siena. Buona serata, ragazzi!

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