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Uwe streikt. Ihn bringt heute nichts und niemand auf das Fahrrad. Aber ein bisschen Bewegung muss sein, sonst kann man uns nach dem ganzen Brunello und dem leckeren Essen den Berg runter rollen. Heute also: Wanderung. Danke Komoot, ohne dich als Wander-App wären wir aufgeschmissen. Wie so oft. 2,5 h durch den Wald gewandert. Der Bedarf an unbefestigten Straßen war noch von gestern gedeckt. Und ob wir das x-te Kloster mit Fresken sehen oder nicht, das spielt für uns heute keine Rolle. Der Hintern braucht Schonung. 

Zuerst sind wir mal an der Kirche zum Heiligen Geist vorbei gekommen. Ziemlich weit oben auf dem Berg. Ist auch schon 700 Jahre alt.
Vor den Häusern in Montalcino stehen große Bäume mit Granatäpfeln, Kaki, Nespoli, Mandarinen und was sonst noch das Herz begehrt. Nun, bald ist es ja bei uns auch so weit!
Ganz oben auf dem Berg hat man einen tollen Blick auf die mittelalterliche Stadt.
Der Wanderweg führte vorbei an tiefen Schluchten (sieht man hier nicht so richtig, aber es ging steil nach unten)…
…auf abenteuerlichen Wegen. Hat uns gewundert, dass wir die nicht mit dem Fahrrad fahren sollten, denn viel anders sieht die Routa Biancha auch nicht aus.
Moltacino liegt genau an der Grenze zwischen dem bewaldeten Teil der Toskana und dem Wein- und Getreideanbaugebiet. Vorne fette Trauben, hinten schon, karge, abgeerntete Felder.

Am Ende der Wanderung an einen Schild „Olivenölverkostung“ vorbei gekommen und gleich mal einen Schlenker gemacht. Und was soll man sagen? Nachdem wir vor knapp 10 Jahren bei unseren ersten Toskanabesuch 100 km durchs Land gefahren sind, um das Beste Olivenöl der Welt (laut Reiseführer damals) zu kaufen und die Verkäuferin einen Lachanfall bekommen hat „ Ihr wollt was? Das Olivenöl kaufen? Das ist noch nicht mal produziert und schon ausverkauft.“ Aha, damals war das eine interessante Erkenntnis. Und Heute biegen wir um die Ecke und hier gibt es dann wirklich das beste Olivenöl weltweit aus dem Jahr 2024. Okay, das sagte der Inhaber. Aber wenn man dann 45 € für 0,5 l hinblättert, nach einer Verkostung versteht sich, das muss dann schon was Besonderes sein.  90 kg Oliven für 1l Öl (also 3 Bäume voller Oliven braucht es um 1 Liter von dem Öl zu produzieren) aber wer kann das schon nachprüfen? Wir glauben es jedenfalls, wohl wissend, dass mit Olivenöl-Betrug mehr Geld als im Drogenhandel verdient wird. Aber bald gibt es wieder das Öl aus dem Kaufland. Zitat Uwe nach dem Kauf des Öls: „Heute hauen wir die Kohle raus, als ob sie nichts wert wäre.“ Ganz so schlimm ist es nicht, aber Olivenöl für 45 Euro den halben Liter hatten wir noch nie.

Wir wurden sehr freundlich empfangen obwohl der Laden eigentlich geschlossen war. Hier die beeindruckende Liste der Preise, die das Öl gewonnen hat und auf dem Beitragsbild die verschiedenen Öle, alle biologisch und ohne Zusätze von irgendwas.
Zurück im Dorf hat Sylke noch einmal den Test gemacht. Mit Blindverkostung bei mir. Aber den Unterschied schmecke auch ich nicht wirklich. Ob der Wein jetzt 2 oder 4 Jahre älter ist, ist gefühlt nur eine Frage des Preises. Aber wahrscheinlich sind wir auch einfach nur Banausen.
Mit dem Blick von unserem Zimmer aus und einem Glas Brunello in der Hand haben wir gerade den Blog geschrieben. Morgen geht´s wieder auf den Bock und dann noch einen Tag und dann ist auch gut mit Radfahren. Dann geht´s ans Meer.

Mit Brunello ging es dann weiter. Da kann man schon viele Sorten verkosten…, aber ich schmecke keinen Unterschied, das kann ich mich noch so sehr bemühen, zwischen der Probe 1 und Probe 4. Obwohl der Flaschenpreis 60€ Unterschied hat. Ich muss noch üben, Uwe hat es schon drauf. (Anmerkung der Redaktion: Ich hab ja auch 10 Jahre Vorsprung!). Im Dorf ist heute wohl große Party von einem der Viertel. Die Aufbauarbeiten laufen schon seit gestern und es gab schon den ultimativen Soundcheck. Sylke hat mal hinter die Kulissen geschaut und gemeint: „Da stehen 4 Rotweingläser pro Person auf dem Tisch! Das sollten wir mal beim Reiterweg Straßenfest einführen!“ Ich glaube es wäre besser mal mit dem anzufangen, was hier alle machen: Die Wildschweine aufessen. Sylke war heute dran. War lecker.

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