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Heute war nicht der längste Tag, aber der anstrengendste. Quasi sowas wie D-Day für Uwe. Denn der Wind hat uns fast vom Fahrrad geblasen, kam immer nur von vorne und wir sind kilometerlang Gravel-Roads gefahren. Das macht schon mal keinen Spaß wenn es den Berg hoch geht. Geht es den Berg runter und man fährt noch durch die Rillen der Straße ( die man eigentlich nicht so bezeichnen kann)- ist man immer nahe am komatösen Kopfschmerz. Aber letztlich haben wir es geschafft.

Gestern Abend haben wir noch auf der Terrasse des „Bauernhauses“ gesessen und weil alle Restaurants dort aus welchen Gründen auch immer geschlossen hatten, wurden wir mit Schinken, Caprese und Mozarella bedient. War lecker.
Kleines Beispiel für den abrupten Wechsel der Landschaft hier…
…zuerst ist alles noch bewaldet, aber kaum 10 Kilometer weiter öffnet sich der Ausblick in die Crete Senesi, ein erodiertes Hügelland, das aber vor Fruchtbarkeit nur so strotzt.
Leider ist alles schon abgeerntet, aber das ist die Kornkammer Italiens und die Bauern hier haben alle nicht wenig Hektar zu bearbeiten denn die Höfe sind ziemlich verstreut.

Zum kompletten Frust hätte nur noch gefehlt, dass es regnet. Das tut es jetzt, aber wir sind ja schon in unserem netten Hotel Dei Capitani in Montalcino angekommen. Teile unserer Strecke heute, vor allem die desaströsen, sind Teil der Eroica, jener Radstrecke, die Menschen freiwillig auf alten Rädern radeln und praktisch drauf bestehen, dass die Straße unbefestigt ist. Auf dem Beitragsbild sieht alles noch ganz normal aus, danach wurde es heftig. Wir auf unseren E-Bikes hatten da etwas andere Vorstellungen vom Radelurlaub. Macht nichts, wir sind hier und fühlen uns auch wie Helden. (Eroica = Helden) 

Sieht gar nicht so schlimm aus, ist aber parziell ziemlich schlimm: Die Gravel Road oder hier: Routa Biancha.
Der Horror der Weinbauern. Staren, die schon hier sind, tanzen in großen Scharen über den Weinbergen.
Als wir ankamen, schien noch die Sonne, aber jetzt wird es schon ein bisschen kühler und es regnet immer mal ein bisschen.
Montalcino ist steil an einen Berg gebaut. Man kommt ein bisschen aus der Puste, wenn man hier hoch und runter steigt.
Heute nicht mehr in den Pool, aber morgen werden wir einen „Ruhetag“ einlegen. Ein bisschen Weinprobe, ein bisschen rumstreunen, ein bisschen relaxen. Wir halten Euch informiert.

Montalicino ist die Stadt des Brunello. Es gibt um uns rum ca. 150 Weingüter ,die nur Brunello erzeugen. Jener legendäre Wein aus der Sangiovese Traube, den auch der Gas-Gerd und die gesamte Toskana-Fraktion von Platzek angefangen und bei Lafontaine noch nicht aufgehört, bevorzugen. (Anmerkung Sylke: Davon habe ich noch nie was gehört, aber ich komme ja auch aus dem Osten der Republik.) Schmeckt aber trotzdem. Uns jedenfalls, denn die erste Weinprobe haben wir natürlich schon hinter uns. Und gleich geht’s zum Abendessen. Buon appetito, ragazzi!

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