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Gestern Abend gab es den Aperitivo auf Kosten des Hauses. Im Weinkeller von Christian unserem Wirt. Uwe hätte so was auch gerne, bloß ohne Gäste. Nun, das ist nicht nur ein finanzielles Problem. Wahnsinn, was da so rumlag. Weine zwischen 20 und 2000 Euro. Beeindruckend. Beim Abendessen haben wir dann noch das Servicepersonal ein bisschen interviewt. Das Essen war wie immer super lecker.

Unglaublich was Christian, der Wirt, hier gelagert hat. Natürlich viele tolle Weine aus dem Alto Adige, aber auch einen Chevrey Chambertin von 2003. Über Preise reden wir mal besser nicht, aber Sylke hat den Chardonnay wieder für sich entdeckt.
Matteo hört heute auf im Gasthaus Adler. Er ist eigentlich Martial Arts Sportler und hat sich hier im Sommer die Kohle verdient um seine Profiausbildung in Thailand im Käfigkampf zu finanzieren. Kann man machen…
Luigi hat 80% der Weine aus dem Weinkeller von Christian probiert. Und auch ansonsten ist er die gute Seele im Service. Immerhin hat er Sylke zu einem Pinot Noir überredet. Das will was heissen.

Heute allerdings wollen wir auf keinen Berg mehr. Auf keinen Fall. Das war Konsens. Zu kalt, zu windig, zu viel Schnee. Da hatte Christian, unser Wirt, eine gute Idee. Macht doch eine Almwanderung. Das hübsche Tal war schnell gefunden, weil von unserem Wirt empfohlen: Das Gsierser Tal, praktisch ums Eck von Niederdorf, wo wir wohnen.

Zweifelsohne war das Tal genau das, was wir uns für diese Wanderung so vorgestellt hatten.

Dann guckt man noch nach einer hübschen Almwanderung und fertig ist die Planung. Die Wanderung, die Sylke ausgesucht hat, hieß Almweg 2000 (Anmerkung: Die wurde mir als erstes bei Google gezeigt.) Almweg klingt gut, aber das 2000 steht wofür? Nun wahrscheinlich, dass der Almweg im Jahr 2000 erschlossen wurde oder dass es der Millenium-Weg ist. War leider nicht so. Almweg 2000 heißt: Er verläuft auf 2000 Meter Höhe und man muss von 1300 Metern erst mal da hochkommen. 

Am Anfang gab es noch den Wettbewerb, wer macht die besten Bilder von den vielen Bächen, die da aus dem Berg gesprudelt kamen.

Und zack, waren wir wieder vor die gleichen Probleme gestellt, wie die Tage davor. Schnee!

Abschnittsweise hatte es der Weg echt in sich, weil es links runter ohne Halt und rechts steil hoch ging. Und vor uns war nur ansatzweise gespurt.

Zum Glück hatte es schon ein bisschen getaut und wir mussten nicht umdrehen, weil der Weg nicht mehr zu erkennen war.

Da waren wir schon über 2000 Meter und teilweise war der Weg kaum mehr erkennbar. Es war kalt, die ersten Schneeflocken fielen und wir waren weiter weg von einer gemütlichen Almwanderung mit vielen Hütten zum einkehren, als wir je gedacht hätten.
Partiell war es ja romantisch, aber wir waren froh, als wir die nächste Alm (ohne Bewirtschaftung) erreicht hatten.

Und schon kam die nächste Überraschung. Eine Alm ist eine Alm. Auch wenn im Reiseführer stand, dass man wunderbar auf den Almen einkehren kann. Klar gabs Hütten, aber eben Almhütten: Keine Bewirtschaftung. Und wir hatten uns schon an karierten Tischdecken sitzen sehen, mit der Sennerin im Gespräch, die Kühe muhen und wir trinken ein frisch gezapftes Bier. Das war leider nicht so.

Eine der Almhütten, nach der wir dann auch abgebogen sind Richtung Tal, war genau das, was man sich so vorstellt: Die Kühe hatten ihren Stall unter der Hütte. Der Bauer hat noch seine Gummistiefel und die Mistgabel am Eingang stehen lassen.

Und die Hütten, an denen wir vorgekommen sind, war nur das Zuhause von Bauer und Bäuerin. Die anderen, an denen wir vielleicht noch vorbei gekommen wären (wenn wir die Abkürzung ins Tal nicht genommen hätten) lagen noch höher.

Wieder vorbei an sehr vielen Wasserläufen, die durch das Tauwetter natürlich kräftig sprudelten kamen wir schließlich wieder unten im Tal an.

Der Tag war ein Lerngeschenk für uns: Man kann den gleichen Fehler auch dreimal machen (eine Wanderung bei Schnee über 2000m in den Dolomiten). Zitat Uwe: „Nee, das ist kein Lerngeschenk, das ist ganz klar DUMMHEIT!“

Aber trotzdem haben wir uns in der Talschlusshütte mit einer leckeren Jause, einem Glas Wein und einem Bier belohnt. Sieht man im Beitragsbild.

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