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Unsere wirklich tolle Unterkunft, das Hotel Adler, eine Empfehlung unserer Freundin Doro, liegt auf 1150 m Höhe. Und heute Früh lag noch ein bisschen Schnee. Allerdings ein paar Höhenmeter höher ist alles weiss. Es scheint ein bisschen die Sonne bei 4 Grad, das ist nicht nur etwas unrealistisch, das ist vollkommen verrückt.

Wir sind mit viel Hoffnung am Bahnhof in Niederdorf gestartet. Eigentlich hätte uns klar sein müssen, dass wenn es so aussieht, die Chancen auf eine Tour hinauf auf 2000 Meter relativ gering sind.

Der Wirt hat heute Früh gesagt, dass gestern Abend ein befreundeter Hüttenwirt bei ihm gegessen hat, weil er 50 Stornierungen hatte. Wir wollen trotzdem auf den Kronplatz. Im Winter, ein großes Skigebiet. „Im Sommer“ (Haha!), ein Ausguck und der Ort eines der letzten entworfenen Objekte unserer Lieblingsarchitektin, Zara Hadith, das x-te Museum von Reinhold Messner. Wir starten gegen Mittag mit dem Zug, der genau an der Talstation der Gondel  eine Haltestelle hat. Wir steigen aus, ein älteres Ehepaar will einsteigen und die sagen, dass wir nicht auf den Berg kommen, weil die Seilbahn wegen zu viel Wind und 40 cm Neuschnee nicht fährt. Jetzt wollten wir Ski fahren, und nicht mal das funktioniert. Auf dem Beitragsbild sieht man das Skigebiet, das wir leider nicht erreichen konnten. Wäre auch zu schön gewesen.

Die Burg ist toll und auch toll saniert. Der Inhalt ist ein bisschen, naja ungewöhnlich.

Wir drehen uns einfach um und steigen wieder ein. Dann fahren wir eben weiter nach Bruneck. Schau an, auch hier ist ein Reinhold Messner Museum. Nicht in einem schicken architektonischen Entwurf wie auf dem Kronplatz sondern in der alten Burg von Bruneck. Aber was solls, es ist kalt, es ist ein bisschen frustrierend, weil wir uns das alles anders vorgestellt hatten, aber seis drum.

Vom Burgturm aus hat man einen spektakulären Blick über das Pustertal und die umliegenden Berge.

Zwei Eintrittskarten für jeweils 14 €, eröffneten uns zum ersten Mal die Welt der Sammelleidenschaft von Herrn Messner. Um es kurz zu machen, das Museum war eine Katastrophe. Nette Burg, aber zusammengewürfeltes Zeug aus aller Herren Länder. Schlecht kuratiert, unmöglich beleuchtet -eher gar nicht- und lieblos präsentiert. So als ob Reinhold das Ganze gerne irgendwo gelagert hätte, aber bitte nicht auf seiner Burg.

Ein paar Texte haben aber doch unsere Aufmerksamkeit erregt denn: Wir Städter machen alles kaputt….

„Die Rolle der Alpen ist es nicht, den Städtern Ersatzräume für jene Sehnsüchte zu garantieren, die in der Großstadt nicht zu befriedigen sind.“ Warum nochmal fahren wir in die Berge? Weil wir das zu Hause nicht haben. Ist das falsch? Ich weiß es nicht. (Anmerkung der Redaktion: Hehre Ziele, aber Reinhold selbst hat mit seiner medialen Selbstinszenierung dazu beigetragen, dass Bergsteiger*innen heute am Mount Everest anstehen müssen und der Berg völlig vermüllt ist. Er inszeniert sich als Mahner der „Bergkultur“ hat aber davon ganz gut profitiert, was bitte die Tourismusunternehmen lassen sollen. Labern ist eine Sache, wirklich etwas tun eine andere. Erinnert so ein bisschen an die aktuelle Politik bei uns).

Immer wieder erstaunlich wie die Italiener das hinkriegen. Du bestellst einfach einen Wein und bekommst einen Aperetivo. Also noch was zu knabbern mit dem Getränk. Wäre bei uns eigentlich längst überfällig.

Mit ein paar Getränken haben wir den Tag gerettet, mit sind mit einem nicht gelisteten Bus zurück in unser nettes Hotel gefahren. Lesen, faulenzen, Sauna, sehr gutes Essen im Hotel Jetzt sind wir mal gespannt auf morgen. Wir haben uns eine tolle Tour ausgesucht, aber bei dem Glück, das wir heuer hier haben…

Gut auch für Selfies zu gebrauchen. Das „Blicke dich selbst an“ Kunstprojekt in Bruneck. Hier: Lass dich von dem Blick auf dich selbst nicht verführen. Deutlich zu sehen: Wir haben uns von unseren Vorstellungen wie ein Spätsommer in Südtirol aussehen könnte, nicht verführen lassen. Denn statt T-Shirt und kurzen Hosen tragen wir Steppjacken und dicke Socken (hier nicht im Bild).

Aber wir haben heute ja auch was gelernt durch eine interessante Kunstinstallation in Bruneck: Man konnte sich an verschiedenen Orten selbst im Spiegel betrachten. Dazu gab es auf dem Spiegeln immer wieder verschiedene Hinweise, zum Beispiel: Der Blick auf sich selbst ist ein kreativer Vorgang. Wir denken mal drüber nach.

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