On the road again! Nachdem wir ja jetzt öfter mal weit-weit-weg waren, hatten wir gedacht, wir fahren mal durch Europa mit dem eigenen Auto. Hierhin, dorthin und bleiben wo es uns gefällt. Aber das ist nicht ganz so einfach wie wir uns das vorgestellt hatten. Angefangen beim Wetter.
Es war dramatisch. Am Sonntag hatten wir noch 34 Grad in Kleinmachnow und Sonnenschein satt, dann kam der Kältehammer. Noch nicht der Heizungshammer aber ein Absturz um 15 Grad. Mit entsprechenden Aussichten für unseren Urlaubsstart. Nichts mit „wenn Engel reisen“. Ganz im Gegenteil. In unserem ersten Übergangsziel Bayreuth waren die Prognosen bei 16 Grad und Regen. Das hat sich zum Glück nicht so ganz bewahrheitet. Und nun am Pelhamer See, das ist ganz in der Nähe des Chiemsees, sind die Prognosen auch nicht rosig. Es soll aber Donnerstag biestig kalt werden. Und da wir ja auch noch ein bisschen auf den Berg rauf wollen…
Aber der Reihe nach. Sylke hat in Pelham in einem sehr netten Hotel mitten im Naturschutzgebiet ein Treffen mit Kolleg*innen der Berufsgenossenschaft. Da war die Überlegung, unseren Urlaub von dort aus zu starten naheliegend. Allerdings hatten wir ja schon alles für Frankreich ausbaldowert, Wanderungen, Radstrecken, Genusstouren in der Normandie, der Bretagne und an der Loire. Das war schon schwierig genug und als es dann ans Buchen ging: „Désolé, nous sommes complets“. Ausgebucht, ausgebucht, ausgebucht.
Dann kam noch die Ansage von Freunden: Normandie? Im September? Da weht es euch weg oder ihr weicht auf! Wir sind ja flexibel, also ganz schnell umgeschwungen auf Italien, ist ja eh näher von hier aus. Also geht’s nach Südtirol, Gardasee, Toskana und Cinque Terre. Womit wir nicht gerechnet haben: Dass das Wetter auch hier verrückt spielt. Vor nächstem Sonntag wird es sich wohl nicht beruhigen. Schaun wir mal aber: Es gibt ja kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Also noch Pullover, Steppjacken und dicke Socken eingepackt.
Bayreuth, unsere Durchgangsstation hat sich ganz schön geziert, uns den Aufenthalt attraktiv zu machen. Bis wir dann den Marktplatz und die anderen Highlights entdeckt haben und in die Geschichte eingestiegen sind. Sylke will hier jetzt 14 Tage verbringen. (Äh, ohne mich….)
Aber gut, geprägt von dem Willen von Wilhelmine (muss Euch Sylke erklären, sie ist jetzt Fan) und dem etwas gewöhnungsbedürftigen Talent von Richard Wagner, unterstützt von Ludwig (muss man mögen, daher auch das Beitragsbild: In Wagners Werken gibt’s viel Wahn, Sünde, Verzweiflung…) gibt die Stadt immerhin ihren Teil zur deutschen Kulturgeschichte bis hin zum Dauerbesuch von Angela Merkel. War auf jeden Fall interessant.
Nach der kleinen Stadttour heute morgen dann weiter Richtung Chiemsee. Denn: Wir kennen ja jetzt schon einige der durchgeknallten Projekte vom Kinni, Ludwig dem Zweiten, aber Herrenchiemsee kannten wir noch nicht. Da es am Weg lag, dachten wir: Guter Zwischenstopp. War es auch. Man muss erst einmal so abgehoben sein, dass man als Monarch keine Schulden scheut um nach Neuschwanstein, Linderhof, dann auch noch Herrenchiemsee zu bauen, abgesehen von diversen Lustbarkeiten wie der Schachenhütte etc.. Hat ja auch böse geendet. Aber Kleinversailles auf eine Insel hinzuklotzen, das hat schon was.
Schließlich sind wir dann in Regenjacken und Pullover gehüllt in unserem hübschen Hotel Seeblick in Pelham angekommen. Gut gegessen und den Ausblick genossen, jetzt geht es dann gleich ins Bettchen. Mal sehen was das Wetter morgen zulässt. Sylke muss arbeiten und ich will eigentlich rauf auf den Berg. Ob das klappt? Mit dem Berg, mein ich.
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