Neuer Tag neues Glück, die nächsten Nächte sind wir in einem Cottage (siehe Beitragsbild) in den Weinbergen bei Calhetta untergebracht. Sieht ein bisschen aus wie Irland ist aber schlicht 20 Grad wärmer.
Heute bot der Urlaubstag ein bisschen Organisations–Aufregung. Aber die Faulheit zu Hause, wenn man keine Lust hat, sich um die Wanderungen zu kümmern, fällt einem dann hier auf die Füße. Da wir nur zehn Tage hier sind, muss jeder Tag genutzt werden. Man kann nicht einfach mal die Seele baumeln lassen. Wir (um ehrlich zu sein: also ich) haben immer Angst, etwas zu verpassen. Seele baumeln lassen, kann man daheim auf der Terrasse.
Ab heute dachten wir: Byebye öffentlicher Nahverkehr, wir fahren selbst. Wobei wir uns mehrfach getäuscht haben: Hier werden „wir“ ganz bestimmt nicht fahren, denn ich bin ein Angsthase bei diesen Straßen. Und wir haben heute trotzdem den öffentlichen Nahverkehr genutzt.
Aber erst mal am Morgen ganz tapfer allen Angeboten des „ Mietwagen.-Verkäufers“ widerstanden.
Was hätten wir alles bekommen können. Eine bessere Motorisierung, ein Rundum–Sorglos – Versicherungspaket, einen Zweit-Fahrer, eine Buchung über eine andere Kreditkarte, weil die eigentlich vorgesehene das Limit nicht mehr hatte, und so weiter und sofort. Aber nein! Wir haben nichts zu unserer Home-Buchung gebucht. Leider ist der gebuchte Fiat 500 doch ein Peugeot, 308 und damit (wie doof) viel größer als erwartet.
Unser eigentlich gebuchtes Schulz-Aktiv-Reisen Arrangement, sah heute eine Wanderung im Tal der Nonnen vor. Das kann doch wohl nicht so schwer sein, das selbst zu organisieren! Großer Fehler.
Man muss sich das ungefähr so vorstellen, jemand hat einen Reiseführer von Sachsen und darin ist eine Wanderung in der Sächsischen Schweiz aufgeführt. Der Reiseführer–Inhaber fährt nach Pirna und findet sich dort leider nicht zurecht. Er fragt den ersten Einheimischen, wo der Weg ist und jetzt die Wanderung in der Sächsischen Schweiz beginnt. Die Antwort: „Hier gibt es 1000 Wanderungen, es kommt darauf an, welche Sie machen wollen.“ Genau so ging es uns heute. Wir wurden beglückwünscht, in der richtigen Gegend zu sein, aber helfen konnte uns niemand. Was allerdings an uns lag, denn unser portugiesisch ist leider…nicht vorhanden.
Auto geparkt (seeeehr kompliziert, weil wir weder wussten, ob wir richtig sind und dann schließlich doch auf einen Kaffeehaus-Parkplatz standen… Angst… das am Ende der Wanderung das Auto abgeschleppt ist). Und irgendwann fuhr der von der App versprochene Bus mit 10 min Verspätung uns zu unserem Aussichtspunkt. Von dort nur bergab wieder runter zu unserem Auto.
Dann weiter durch diese Schweizer Käse Insel in unsere neue Unterkunft. Sylke wollte jetzt, dass ich noch als Fahrer dazu Stellung nehme. Naja, schon bei unserem ersten Trip mit Adventure Islands ist uns aufgefallen: Wir fahren nur durch Tunnel. Jetzt, von Funchal nach Calhetta wurde das nochmal getopt. Du kommst aus dem Tunnel in einen Kreisverkehr, der in die nächsten 2 Tunnels führt. Manchmal ist der Kreisverkehr sogar im Tunnel. So sind wir praktisch die 30 Kilometer von Funchal hierher nur im Dunkeln gefahren. Gesehen von der Küste haben wir nichts. Aber das holen wir nach. Jeder Schweizer Käse hat ja auch eine Rinde.
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Liebe Streuner, auf Madeira müsst Ihr umdenken. Da gehts selten oder gar nicht an der Küste von Ort zu Ort, Nur aus Tunnel in jeweiligen Ort und da an Steilküste, die oft von schickem Hotel verbaut und zugesperrt ist.
Sucht Euch die Touren der schönsten Farne und Steinwurze, tosenden Quelltöpfe und Wasserfälle, es ist traumhaft, nass und warm, sauberste Luft, grünstes Wunder. Und immer wieder einen Espresso genießen. Korbschlitten braucht’s nicht, das ist für Aida & Co reserviert. Nerv…
Na klar bin ich neidisch, weil ich’s kenn.
Viel Spaß, LG von Kathrin