Um 6.00 Uhr hat es geregnet, als ob über der Moteltür jemand Kübel mit Wasser ausgießt. (Anmerkung der Redaktion: Schon um 5:00 sah es aus wie Meer, nur senkrecht.) Das Auto, mit der Kofferraumklappe fast im Zimmer stehend, wart nicht mehr gesehen. Was für ein Guss! Das mag ja sein, dass es hier viel regnet, aber dass war dann wirklich der Hammer. Um 6:30 hat es dann noch ordentlich gerumpelt. Offensichtlich kam noch der halbe Berg runter am Fox Gletscher. Als wir dann an der Abzweigung zum Gletscher vorbeikamen um 10:00 war auch alles gesperrt.

Wir fahren von unserem Motel am Fox Glacier Richtung Wanaka, also Süden, bei Wolken und Regen und Sonne und Wolken und Regen. Fühlt sich an wie April bei uns bei 18 Grad und ohne Schnee.

Über den Haast-Pass, der ist aber nur 500 m hoch. Es gibt nur drei Querungen der südlichen Alpen in Neuseeland. Und dieser Pass ist eine davon. Die Stimmung war ein bisschen gedrückt, weil es regnet, deswegen waren wir bei unserem ersten Cappuccino an einer Lachsfarm noch ein bisschen schlecht gelaunt (Im Rahmen der Möglichkeiten, denn immerhin ist es ja Urlaub).
Uwe: „In Hawaii sind die Regenbogen mindestens doppelt und höher.“
Ich: „In Tharandt bei Freital gibt es auch eine Lachsfarm. Da ist die Verkaufstheke Minimum 10m lang und es gibt 1000 leckere Sachen. Hier gibt es zwei abgepackte Portionen geräucherten Lachs. Grummel….“ (Übrigens trotzdem gekauft. )
Aber irgendwie sah nach einem Cappuccino die Welt schon etwas freundlicher aus. Da hat es doch auch aufgehört zu regnen.

Wir haben an wirklich sehr, sehr vielen Stellen gehalten und Fotos gemacht. Wasserfälle, Wellen, wieder Wasserfälle, Gegend, Wasserfälle, Steine, Bäume,… Sind ein bisschen gewandert, denn hier sind auch wirklich die schönen Wanderwege von 5 Minuten Länge ausgeschildert. Aber manchmal hat es auch 60 Minuten gedauert.

Heute habe ich die Liebe zu Obstfliegen entdeckt. Das sind diese süßen kleinen Mini-Fliegen, die niemanden etwas tun. Ihr Lebensinhalt besteht darin, auf Lebensmitteln rum zu sitzen. Und, ich gebe es zu, ich habe Fallen mit Spülmittel und Apfelessig gebaut, um sie dahinzumeucheln. Hätte ich gewusst, dass ihre Verwandten hier in Neuseeland, ähnlicher Größe, es wirklich faustdick hinter den Ohren haben! Die stechen nicht, die Ritzen die Haut auf und verteilen irgendwelches Zeug in deinem Körper, damit das Blut nicht gerinnt und sie sich dran laben können. Du selbst hast hinterher nässende Bissstellen, die dermaßen unverschämt und anhaltend und immer wieder jucken. Heute morgen bin ich mit einer Bierbüchse im Arm aufgewacht. Uwe hat schon einen Schreck bekommen. Aber ich brauchte die Büchse in der Nacht nur, um meine juckenden Waden in Ermangelung von Kühlpads zu behandeln. Scheint gewirkt zu haben, denn irgendwann bin ich dann doch wieder eingeschlafen.



Jetzt sind wir angekommen in einem „Urlaubsirrtum“, eine Airbnb Wohnung, die mit Pool und grandioser Aussicht uns hierher gelockt hat.


Die Aussicht ist nett, aber dazu muss man sich an die Straße stellen. Wir zeigen euch lieber nur die Außenansicht, wie es innen aussieht, haben wir selbst nur kurz inspiziert und sind sofort zum Wein übergegangen. (Die Gardine lässt schon schlimmes vermuten.)


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