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Der Tag beginnt mit einem kleinen Spaziergang zum lokalen Markt in Lijiang. Wenn man hier sieht, wie ein Gemüsemarkt aussehen kann, dann lässt die Qualität und die Präsentation bei uns auf den Märkten oder bei Edeka am Rathausmarkt noch ein bisschen zu wünschen übrig. Alles ist knackig frisch, viel größer als zu Hause, deutlich günstiger und manchmal auch ziemlich unbekannt.

Es war noch nicht viel los auf dem Markt und alles war noch sauber aufgestapelt im Schatten des Jadedrachen Schneeberges. Der Guide wiederholte zum x-ten mal, dass die Minderheiten-Kultur hier ein Matriarchat ist. Die Frauen bestimmen wo´s langgeht (auch was die Auswahl des Partners angeht) und machen auch die meiste Arbeit.
Solche Trauben hatten wir noch nie gesehen. Es handelt sich um die Rosa Sunshine Grape, eine super leckere Züchtung aus Japan (unten links). Gibt es erst seit drei Jahren und in drei Jahren kann man sie bestimmt auch bei uns kaufen. Nein, beim Anbau muss nicht zwingend ein Atomkraftwerk in der Nachbarschaft sein.

1 Stunde Fahrt mit dem Bus und Zack, die nächste Sehenswürdigkeit. Die Shibao Mountain Buddha Grotten. Der neue lokale Guide, den wir unterwegs aufgelesen haben, kann zwar ein bisschen besser Englisch, aber er spricht mit Edi chinesisch, der es uns dann verkürzt ins Deutsche übersetzt. Die Verkürzung ist absolut notwendig, weil man sich den König, der gegen jenen Mongolen, mit welcher Unterstützung, von welchem chinesischen Stamm, zu welcher Zeit gar nicht merken kann. Kurz: Hier ging es tausende von Jahren mächtig ab.

Der Shibao-Berg beheimatet mehrere historisch wertvolle Buddha Grotten. Um die Grotten herum sind Tempelanlagen gebaut die wie Schwalbennester über dem Tal hängen. Zusätzlich gibt es viele aus dem Sandstein gehauene Reliefs, von denen man nicht genau weiss, wer die Künstler waren.

Die Schrittgeschwindigkeit unserer Reisegruppe wird von Tag zu Tag langsamer. Es bilden sich Grüppchen, die anstatt über die Tempel und Grotten und die chinesische Kultur zu fachsimpeln, Rezepte austauschen, über die Kinder reden, vergangene Reisen Revue passieren lassen, aber nicht immer gebannt dem Guide lauschen. Das war am Anfang auch mal anders.

Diese Statue „Süße Tau Avalokiteshvara“ wird die „Mona Lisa der Bai“ genannt. Die Bai sind eine Minderheit (inzwischen). Aber der Künstler hat sich nicht an die Vorschriften für Statuen gehalten, sondern ein Bai Mädchen als Model genommen. Und dann losgehämmert. Wahrscheinlich auch 20 Jahre lang, die auch Da Vinci für sein Bild gebraucht hat. In der nächsten Grotte haben auch um das Jahr 800 Künstler die „Himmlischen Könige“ aus dem Stein gehauen. Das ist das Beitragsbild. Mehr Details würden zu weit führen aber wenn es einen Schlaumeier geben sollte, der mehr wissen will, erst mal den Namen der Bai Mona Lisa auswendig lernen…

Sind die Grotten nun aus der Tang Dynastie oder der Song Dynastie? Und irgendwie verstehen wir auch die chinesische Kultur nicht wirklich. Zu kompliziert. Wir trösten uns damit, dass ein Chinese in Deutschland auch nicht unbedingt die Friedrichs und Wilhelms etc. auseinanderhalten könnte.

Unser Ziel ist heute Shaxi, ein kleines Städtchen dieser Tee gegen Pferde Handelsstraße. Schönes, historisches Stadtzentrum in dem es einiges zu entdecken gibt. Es schien den ganzen Tag die Sonne, wir hatten blauen Himmel aber die Temperaturen sind ziemlich frostig. Kein Wunder, wir bewegen uns ja auch immernoch auf über 2000 Höhenmetern, teilweise sogar noch höher.

Unser erster Stop auf dem kleinen Spaziergang war das Ouyang Gästehaus in Shaxi. Es wurde in der Qing Dynastie erbaut und war ein Fünf Sterne Hotel für Karawanen Führer auf der Tee-Pferde-Strasse. Ob es die tollen Bonsais schon damals so gab ist nicht überliefert, aber Uwe war super neidisch.
Vor dem ehemaligen Buddha Tempel passen immernoch die Wächter auf, dass keine bösen Menschen und schon gar keine bösen Geister hinein kommen.
Vor dem ehemaligen Opernhaus haben sich dann gleich ein paar Hauptdarstellerinnen den Kameras der Touristen gestellt.

Wir hätten uns gerne dort in die Sonne gesetzt bei einem schönen Bier oder einem Aperol Spritz. Leider ist das hier, wie auch schon an fast allen Stops vorher nicht möglich. Es gibt keine Bar, Biergarten, Drink-Kultur wie bei uns. Essen kann man viel, alles und überall. Bier ist fast ausschließlich in der Light Variante zu bekommen und Wein gab es bisher nur auf der Kreuzfahrt. In einem Restaurant, wenn es nicht zur Top Gastronomie gehört, ist außer einem sauren Bierschorle entweder nur Schnaps oder heißes Wasser bzw. Tee zu bekommen. In Kaufläden oder Supermärkten läuft Wein unter Spirituosen und ist im Regal schwer zu finden. Wir müssen noch rausfinden warum das so ist und halten euch informiert.

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