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Unsere Kreuzfahrt auf dem großen Strom neigt sich langsam dem Ende zu. Über Nacht sind wir weiter stromaufwärts gefahren und haben vor dem Frühstück in Fengdu angelegt. Vor allem, weil einige in der Gruppe einen Schnupfen haben und dringend Tiger Balsam aus der Apotheke brauchten. Es gab aber natürlich auch noch einiges, wenn auch weniges hier zu sehen. 

Gestern Abend hat die Crew noch einen Cabaret Abend veranstaltet bei dem auch Drachen aufgetreten sind.

Als erstes fällt einem am Anleger die zwei Hochhäuser mit Löchern auf (natürlich gibt es noch ganz viele andere Hochhäuser).

Architektonisch nicht unbedingt der Bringer haben die Löcher doch eine ganz wichtige Funktion. Sie dienen dazu, dass die Drachen die aus der Unterwelt kommen, das Haus durch diese Löcher verlassen können. Die Wohnungen in solchen Häusern sind teurer als in Häusern ohne Drachenlöcher. Kaum zu glauben, aber die Chinesen sind unglaublich abergläubisch.

Die sind neu, also 2009 gebaut, denn das eigentliche Fengdu gibt es nicht mehr. Es ist auf der anderen Seite des Flusses in den Fluten untergegangen. Stattdessen hat man hundert Meter höher eine ganze Stadt inklusive neuer Infrastruktur (z.B. mussten 112 Unternehmen umgesiedelt werden) hochgezogen. Und weil man schon dabei war, hat man auch ein paar von den alten Bauten aus der Ming und Qing Dynastie (ca. 1400) mit umgesiedelt. Nennt sich jetzt Xiaoguanshan Kultur Park. Den haben wir besucht.

Nein, dieser freundliche Herr will uns nicht auf das Rauchverbot hinweisen. Es ist ein Gesichtswechsler. Er kann seine Masken blitzschnell wechseln was beim Publikum zu lauten Ausrufen des Erstaunens führte. Das war ein Programmpunkt in der heutigen Folklore Darstellung, neben ein paar hübschen Mädchen (Menu genannt) die sich redlich bemüht haben.

Nach einer kurzen Vorstellung von chinesischer Folklore hat Edi uns dann die Geschichte der Familien Zhou, Wang und Lu erzählt, denen früher diese Häuser gehörten. Plus dem Besuch eines Buddha Tempels.

Die Familie Lu war sehr erfolgreich und konnte sich ein ziemlich großes Haus leisten bzw. bauen. Mit hohen Türschwellen, was etwas über den Status des Hausherrn aussagt, je höher je reicher. In dem Komplex gab es auch die Location für eine traditionelle chinesische Hochzeit. Mit einer Sänfte für die Braut. Das passte ja für Sylkes Ansinnen, siehe Beitragsbild.
Zentrales Element des Tempels war diese „Lampe“. Mittels Münzen, die man da hindurch wirft kann man sein Glück auf Erden steigern. Manche Teilnehmer*innen der Exkursion hatten sogar Glück.
Die drei Buddhas aus Stein ersetzen die ursprünglichen aus Eisen. Bei Maos toller Idee mit dem „Großen Sprung“ wurden die leider zum Aufbau des neuen Chinas eingeschmolzen. Wie auch so mancher Kochtopf, was dann die Essenszubereitung deutlich erschwerte. War aber nicht der einzige Grund für die große Hungersnot 1958-61 mit Millionen Toten. Die Details würden hier zu weit führen, aber die Bauern lieben Mao trotzdem immernoch.
Es war schwierig die richtige Seite des Malwerkzeuges zu benutzen, aber letztlich haben alle ganz tolle Ergebnisse erzielt.

Nach dem Mittagessen gabs dann von Edi noch einen Kalligrafie Kurs, den alle bestanden haben und jetzt sind wir schon wieder unterwegs zu unserer letzen Station der Kreuzfahrt der weltbekannten Stadt Chongqing mit schlappen 32 Millionen Einwohnern.

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