Sylke hatte wieder ein Seminar in Dresden und ich durfte sie besuchen. Immer wieder gerne, weil Dresden eine tolle Stadt ist und ich natürlich gerne bei Sylke bin. Zudem hatte Sylkes Freundin Susi zum 50sten Geburtstag nach Dresden geladen. Also: Nichts wie hin mit dem Flixbus. Der hatte erstmal eine Stunde Verspätung wegen diverser Staus vor Dresden und in Dresden. Denn die Carolabrücke ist ja noch lange nicht repariert und so quält sich der Verkehr über die verbleibenden zwei Brücken über die Elbe. Aber ich kam auf jeden Fall noch rechtzeitig zu unserem Abendessen mit Moritz im Restaurant Moritz. Sehr lecker und empfehlenswert.

Für die nächsten Tage hatten wir uns Wanderungen in der sächsischen Schweiz vorgenommen. Die Touren waren schnell ausgesucht und das Wetter bestens geeignet für unser Vorhaben. Am ersten Tag ging es los am Beuthenfall im Kirnitzschtal.. „Schwere Wanderung. Gute Grundkondition erforderlich. Gute Trittsicherheit, festes Schuhwerk und alpine Erfahrung notwendig“ sagt die Wanderapp. Also genau richtig für uns!


Zu den Affensteinen führte der Weg durch die „Wilde Hölle“. Kaum oben angelangt war der „Carolafelsen“ (hat nichts mit der Carolabrücke zu tun, der Felsen steht noch und benannt ist beides nach der letzten sächsischen Königin) schon die nächste Attraktion, die Aussicht sieht man im Beitragsbild. Dann ging es über die „Heilige Stiege“ runter um gleich wieder abenteuerlich über die „Rotkelchenstiege“ hoch zu gehen.


Am Abend hatten wir uns auf jeden Fall das rustikale Mahl in unserer Pension „Kurparkstübl“ in Bad Schandau verdient. Da war allerdings die Überraschung groß, als wir nur zu zweit an der Rezeption standen. Denn wir hatten angeblich die Ferienwohnung für vier Personen gebucht und dementsprechend war das Zimmer auch hergerichtet. Tatsächlich war bei der Buchung drei Monate vorher nur noch ein Doppelzimmer, nämlich dieses, frei in Bad Schandau. Mit den Worten „Kann doch nicht sein!“ nahm Sylke das zum Anlass bei unserem Spaziergang durch Bad Schandau doch nochmal in der „Elbresidenz“ nachzufragen, ob sie wirklich ausgebucht sind. Kaum zu glauben, aber selbst dieser Riesenkasten von Hotel hatte kein Zimmer mehr frei.

Das hätte uns eine Warnung sein müssen für die nächste Wanderung zu den Schrammsteinen. Da sind wir extra früh losgewandert, denn am Nachmittag stand die Besichtigung der Frauenkirche an im Rahmen der Geburtstagsfeierlichkeiten von Susi. Langer Rede kurzer Sinn: Wir waren nicht alleine unterwegs.

Besonders nervig war auf dem Schrammsteingrat eine Familie deren Sohnemann den ganzen Verkehr aufhielt, weil er unbedingt an den engsten Stellen den Eltern zeigen musste, was man an den Handläufen für tolle Sportübungen machen kann. Während in beiden Richtungen also dutzende Wandernde darauf warten mussten, bis die Kackbratze mit ihren Hängepartien fertig war, bemerkte Sylke: „Können Sie uns bitte weiter wandern lassen, unsere Kids sind schon erwachsen.“ Wenn Blicke töten könnten, wäre Sylke einfach verdampft. Zum Glück enthielten sich Vater und Mutter wörtlicher Kommentare, sonst hätte ich noch was sagen müssen und das wäre nicht freundlich gewesen.




Jedenfalls kamen wir noch rechtzeitig zur interessanten Führung durch die Kuppel der Frauenkirche. Das anschließende „Reinfeiern“ in Susis 50sten Geburtstag war sehr lustig und hat viel Spass gemacht. Allerdings machte unser Luftbett unseren Plänen bei Susi und Gabi zu übernachten einen Strich durch die Rechnung. Es blieb einfach keine Luft drin (jetzt wissen wir, es hat ein kleines Loch). So sind wir dann doch, Sylke trinkt ja schon seit Monaten keinen Alkohol, um ein Uhr zurück nach Kleinmachnow gefahren. War alles trotzdem schön gewesen!
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