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Sobald man am Hafen in Sydney ist, gibt es drei Attraktionen, die man kaum übersehen kann. Die Brücke, die Oper und den Luna Park. Auf Riesenrad und Unterhaltung aus den 80er Jahren hatten wir nicht so viel Lust. Trotzdem ist die Eingangspforte des Parks ein Foto wert.

Wir waren gestern Abend in einem der besten Lokale in Sydney, wenn man TripAdvisor glauben schenken darf. Komisch, dass sich das Lokal 30 Sekunden Fußweg neben unserer Unterkunft befand. Keine Ahnung, wie der Algorithmus von TripAdvisor die Lokale anzeigt. Wissen die, wo wir schlafen? Wahrscheinlich schon… Fest steht nur, dass das Essen im Cafe Amicini wirklich lecker war, aber der Koch musste 20.30 Uhr telefonisch zurück ins Lokal  beordert werden : „Es sind Gäste da!“ Eher untypisch für ein gut bewertetes Restaurant in einer Millionenmetropole. Egal, man sollte sich bei der Auswahl des Lokals auch treiben lassen und sich nicht auf die Bewertung von anderen Leuten verlassen.

„Neuer Tag, neues Glück“. Obwohl bei uns eher das Tagesmotto ist; „Another day, the same shirt.“

Unser erstes Ziel war der die „Harbour Bridge“. Speziell einer der Pylone, in dem man hochsteigen kann und dann einen fantastischen Blick auf Skyline, Hafen und Oper hat.

Heute haben wir die klassischen Sydneyer Sehenswürdigkeiten abgeklappert. Und man muss aufpassen, dass man sich nicht heillos in diese Stadt verliebt.

Die Entscheidung die Brücke zu bauen fiel 1920. Sie wurde zwar nach den damaligen Massstäben sehr zukunftsorientiert geplant und umgesetzt, aber ohne einen zusätzlichen Tunnel würde der Verkehr in die nördlichen Stadtteile von Sydney heute trotzdem ziemlich stockend verlaufen.

Die Hafenbrücke, die Oper. Das ist einfach nur toll. Mir war vorher nicht klar, dass man von zwei Objekten so viele Fotos machen kann.

Die Konstruktion ist eine Meisterleistung. John Bradfield hat sie geplant und 1932 wurde sie eröffnet. Man kann auf die Bögen hochsteigen (wer genau hinschaut sieht in der Bildmitte eine Gruppe von Touris genau das machen) aber Sylke wollte nach ihrer Erfahrung mit der Nevis Swing nicht noch ein Abenteuer erleben.

Was mir den ganzen Tag nicht aus dem Kopf gegangen ist:

Nach einem kurzen Frühstücksintermetzo auf der anderen Seite der Brücke sind wir aufgebrochen zum MuSEAum. Dem australischen Marinemuseum.

In meiner alten Heimat Dresden wurde so viele Jahre darüber diskutiert, wie die Brücke über die Elbe auszusehen hat. Dass sie sich in die Landschaft eingliedern muss, keine Sichtachsen behindert, sich am besten irgendwie unsichtbar macht.

Vorbei an dem aktuellen Neubauviertel von Sydney, Darling Harbour. Sichtachsen? Pfeiff drauf. Hier gehts eher drum: Wer hat den Höchsten.

Die Waldschlösschenbrücke ist eine schöne Brücke geworden, ohne Frage. Aber die Harbourbridge in Sydney lässt es wirklich krachen. Nichts mit Eingliederung in die Landschaft oder Sichtachse oder unsichtbar.

Der Original Nachbau der „Endeavour“, dem Schiff von Captain Cook, hat uns dann doch ein bisschen sprachlos gemacht. Nicht weil der Nachbau voll segeltauglich ist, sondern wegen den Umständen unter Deck. In den meisten Räumen konnte man sich nur stark gebückt bewegen und Komfort gab es nichtmal für den Kapitän. Dabei waren die Leute jahrelang auf so einem Schiff unterwegs. Das kann man sich heute beim besten Willen nicht mehr vorstellen.

Vielleicht muss man in seiner Zeit beim bauen einfach mutig sein und auch mal etwas wagen. Damit die nachfolgenden Generationen voller staunen davor stehen. Das gleiche gilt auch für die Oper. Der dänische Architekt war angeblich so frustriert in der Bauphase, dass er die Oper nie fertig gesehen hat und schon längst wieder in seiner Heimat war bei der Eröffnung des Opernhauses. 

Vor dem kulturellen Programm am Abend sind wir dann von der Oper durch den botanischen Garten zu unserem Domizil geschlendert.

Am Abend waren wir dann zu „Madam Butterfly“.

Eine Open Air Kulturveranstaltung, die unglaublich toll durchorganisiert war. Das würden wir uns gerne mal auch bei uns wünschen. Die Oper selbst war schon wegen dem ungewöhnlichen Bühnenbild vor der Skyline mehr als sehenswert (und es gab noch ein Feuerwerk bei der Hochzeitsszene).

Eine Open-air-Veranstaltung mit Blick auf den Hafen und die Brücke. Fast ein bisschen zu schön (Uwe sieht das anders), diese Herz-Schmerz-Musik, nicht erwiderte Liebe als Thema einer zweistündigen Oper, dieser unglaubliche Blick, ein Feuerwerk, mehr geht gar nicht. Bei Madam Butterfly hat sogar Julia Roberts in „Pretty Woman“ geheult.

In der Pause konnte man dann noch einen tollen Blick auf die Oper und die Brücke auf der anderen Seite der Bucht genießen.
Bei einem Guiness im J.O. Briens Pup, begleitet von Live Musik haben wir dann den Abend ausklingen lassen. Uns haben zwar von der Lautstärke in der Kneipe (die Musik hat versucht die Leute zu übertönen und die haben sich angeschrien, weil die Musik so laut war) die Ohren gedröhnt, war aber trotzdem lustig.

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One response

  1. Sydney ist die schönste Großstadt der Welt!

    Und vielleicht seid ihr da auch mal mit der Bahn gefahren, da gibt es das beste Graffiti, an das ich mich immer noch erinnere:
    Why get off at Redfern when you can go all the way to Byron Bay ….
    In diesem Sinne, viel Spaß und Grüße, Christoph

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