Schock! Sylke erlebt ihr erstes Erdbeben. Gerade als sie die weltberühmten Greenshell Mussels verspeist rumpelt es. Das war gestern Abend.
Wir haben ja einen Tag auf dem Queen Charlotte Track ausgesetzt und sind im Portage Hotel geblieben. Mit faulenzen könnte man den Tag sehr einfach umschreiben.
Wir haben lange drüber nachgedacht, wie das heute alles funktionieren soll: 20 km wandern mit 800 Höhenmetern. Auf den Schildern steht „8 Stunden“ und um 15:30 Uhr geht unser Wassertaxi zurück nach Picton. Dort müssen wir unseren neuen Mietwagen abholen, aber um 17:00 Uhr ist bei Europcar Feierabend. Also haben wir reichlich Puffer eingebaut, man weiss ja nie!
Heute morgen dann: Um 6 Uhr aufstehen, um 6:30 Start mit den schmutzigsten Wanderschuhen ever. Ohne Frühstück, weil das Hotel erst um 6:30 die Pforten öffnet. Alles vorbereitet: Taschenlampen, Stirnlampen, aber siehe da, es wurde schon langsam hell. Also den ersten Anstieg genommen und Glück gehabt. Den Sonnenaufgang über dem Marlborough Sound erlebt.
Was für eine tolle Stimmung. Wolken, Wasser, Sonne, Wanderweg. Uwe lacht sich immer kaputt über mich, wenn meine Urängste zu Tage treten (Anmerkung der Redaktion: Ich kann 20 Kilometer gerne nur mit 2 Liter Wasser, noch besser mit einem Liter Bier wandern.) Beim Wandern ist es die Verhungerungsangst. Ich fürchte mich einfach davor, an einem schönen Picknikplatz vorbei zu kommen und nichts Essbares im Rucksack zu haben.
Am besten wäre natürlich ein Eibrot. (Das gab es früher als Kind nur zu Wandertagen mit der Schulklasse und genau so habe ich die Tradition bei meinen Kindern und jetzt bei Uwe fortgesetzt. Mit dem einzigen Unterschied, dass Uwe ein Brot mit Spiegelei nicht mag und er gerne allein mit mir und nicht mit der ganzen Klasse unterwegs ist.) Heute gab es nur ein paar Knäckebrote und eine Büchse Thunfisch, die ich noch in meinem Rucksack gefunden habe.
Wir waren trotz ausreichender Pausen natürlich viel zu zeitig an unserer Wassertaxi – Abholstation in Anakiwa. Aber zum Glück waren die anderen Wanderer auch viel zu früh und wir sind schon 15 Minuten früher gestartet. Noch eine schöne Bootsfahrt auf dem Marlbourough Sound nach Picton.
An Land in Picton waren zum Glück auch schon unsere Koffer. Noch schnell einen Blick auf unser Stundenhotel aus der Ferne geworfen und weiter geht’s. Das Auto abgeholen. Keine Ahnung, wer zu Hause die Idee hatte, einen Allrad zu mieten. Egal.
Die 200 km in den Abel Tasman Nationalpark hätten so schön sein können. Uwe hat die ersten 50 km fast geweint, weil wir an so vielen Weingütern vorbeigefahren sind und keinen Stopp machen konnten.
Warum nur haben wir letzte Woche hier kein Zimmer gebucht? So fahren wir Kurve um Kurve nach Kikeriki (so unser Arbeitstitel, in Wirklichkeit heißt der Ort Kaiteriteri).
3 Responses
Ihr habt echtes Talent fürs bloggen, Bilder und Wording mal wieder 1a. Das alles gibt mir richtiges Fermweh. Wenn ich mir was wünschen kann: ein Photoshoot mit einem echten Kiwi, also dem flugunfähigen Vogel und nicht einem Neuseeländer. Fühlt euch umarmt
Hallo Otto, danke fürs Kompliment, aber leider wird das mit dem Kiwi wohl nix. Die sind superselten und die einzige Kiwi Hatchery Neuseelands war auf der Nordinsel. Ahoi Papa
Die schönen Wolkenformationen setzen sich auf der Südinsel fort. Kann auch tagsüber passieren.
Der Abel Tasman ist ein wunderschöner Track. Achtet auf die Tiden. Wir mussten mal lange warten, bis wir wenigstens über die Steine springen konnten, um unsere Wanderung fortzusetzen. Man denkt eben nicht an alles.