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Am frühen Morgen gab sich der Mt Taranaki mit seinen  2500 Metern dann doch die Ehre. Nichts mehr mit schüchtern, denn er hat blank gezogen und sich in seiner ganzen Pracht gezeigt.

Bei Sonnenaufgang war dann tatsächlich mal der ganze Vulkan zu sehen. Nicht dass wir drauf gelauert hätten, aber frühmorgens haben ein paar Vögel auf der Weide dermaßen Krach gemacht, dass wir aufgewacht sind.

Und dann: Wer die Wahl hat, hat die Qual. Wohin wandern wir heute? Die Entscheidung den Tongariro zu überqueren war einfach. Da gab es nämlich nur einen Track. Hier, rund um den Mt Taranaki bzw. Mt Egmont wie ihn James Cook seinerzeit nannte, gibt es sehr viele Wanderungen. 

Im Gegensatz zum Tongariro Track, war unser Auto das einzige auf dem Parkplatz am Stratford Mountain House, dem Anfang unserer Wanderung.

Großes Problem! Der Berg hat zwei Namen, weil die Maori hier eine große Rolle spielen, wie eigentlich im ganzen Land. Nach den Maori darf man nicht mal auf dem Gipfel des Berges stehen, der Tourist entweiht den Berg wahrscheinlich.

Der Pfad ist manchmal wirklich nicht eindeutig zu identifizieren.

Der Berg sieht eigentlich gar nicht so spektakulär aus, ist er aber. der Gipfel ist so und so zu mühsam, also eine andere Wanderung. Wir müssen uns also nur entscheiden. Aber ehrlich gesagt, kann viel Auswahl manchmal auch stressen. 

Wir sind durch den Gobelin-Wald gelaufen. So benannt, weil die ganzen Bäume sich ein Moos- und Flechtenkleid zugelegt haben, dass wie ein Gobelin Teppich wirkt.
Der Stoff aus dem die Kleider sind, ist wie ein Gobelin gewebt. Auf einen Quadratmeter kommen bestimmt 10 verschiedene Moose und Flechten.

Hatten wir gestern den  „Kiwi-Hügel-Tag“, war heute der „Kiwi-Regenwald-Tag“. Der Wald hier wird auch Gobelin-Forrest genannt, weil die Farne und Mose den Eindruck erwecken, als ob ein kostbarer Teppich an der Wand (oder im Wald) hängt. Wirklich beeindruckend. So viele Grüntöne, so viele Pflanzen, so alte Bäume. Und alles ist bemoost und bewachsen

Jeder Baum und jeder Strauch versucht sich hier der aktuellen Neuseeländischen Regenwald Mode anzupassen und sein Bestes zu geben um sich ordentlich einzukleiden. Gerne mit unterschiedlichen Farnen und Moosen, auch mal sehr körperbetont geschnitten.

Eigentlich dachten wir, es geht heute gemütlich geradeaus. Aber wie Sylke dann richtig bemerkte: „Das ist ein Berg, da geht es immer rauf und runter!“ Naja, um einen Vulkan kann man ja auch theoretisch einfach rumlaufen. Das würde bei dem zwar dann doch 5 Tage dauern, aber der Rundweg geht eben auch nicht einfach oben am Krater lang. Der ist noch gar nicht so alt, denn zum letzten Mal hat er sich 1750 aufgetan. Seitdem ist Ruhe. 

Und wenn es nicht nur zum Baströckchen reicht: Auch kein Problem. Dafür gibt es Abschnitte im Wald wo die kulturelle Aneignung von brasilianischen Karnevalsbräuchen allgegenwärtig ist.
Leicht gefährlich war der Track dann doch auch noch: Die Hängebrücke darf nur immer eine Person überqueren. Die 50 Meter ins Tal zu Zweit zu stürzen hätte auch niemand gerne riskiert.
Ganz oben gings dann auch nicht mehr weiter, weil der gute Mt Taranaki schon mal wieder die Vorhänge zugezogen hat.

Und jetzt gucken wir auf unserer Farm den Kühen beim Grasen zu. Wenn wir im Stall wohnen, wo schlafen dann die Kühe? Keine Ahnung. Aber gleich hauen wir uns ein leckeres Lammfilet auf den Grill. Garantiert nur von hier, garantiert nur mit dem Gras von den Hobbit Hügeln gefüttert. Sonst nix, steht auf der Öko verpackung. Da sind wir mal gespannt.

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