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Wir haben es drauf! Wir reisen genau da hin, wo 8 Tiefdruckgebiete im Anmarsch sind. Aber es ist ja nicht ganz freiwillig. Sylke muss zu einem Kongress nach Rostock und ich komme mit.

Sylke hat zuerst die Uni mit dem Rathaus verwechselt. Denn im Gegensatz zur Uni ist das Rathaus ziemlich klein geraten. Darunter befindet sich der Ratskeller. Wir hatten reserviert fürs Abendessen, aber als wir ankamen war es gähnend leer. Da haben wir es uns doch noch einmal anders überlegt, denn nicht so gute Erfahrungen mit Restaurants in Rostock, die von tripadvisor empfohlen wurden, hatten wir schon gemacht.

Ich hätte mich mal vorher schlau machen sollen. Nun ja, jetzt sind wir hier und im Regen musste ich erkennen, das Rostock nicht wirklich viel zu bieten hat. Außer Warnemünde und das ist nur besser, weil es am Meer liegt. Wobei Meer ist ja auch relativ. Die Ostsee hat mein Vater -ehemaliger U-Boot Fahrer, Gott hab ihn seelig- immer als überflutete Kuhweide bezeichnet. Jetzt bin ich also da und am ersten Tag habe ich wirklich und ernsthaft nichts ausgelassen um Rostock kennen zu lernen. Hafen: Baustelle. Innenstadt: Die üblichen Filialen nur kleiner. Backsteine: Ja, aber überschaubar. Touristinfo: „Stadtführung dauert ja nur eine halbe Stunde“. Attraktionen: Überall um Rostock herum, nicht mittendrin. Das war schon etwas frustrierend, im Regen, bei der Kälte. Was macht man da? Man geht in Kirchen, nein, nicht um für besseres Wetter zu beten.

Die Orgel der Marienkirche ist angeblich klanglich nicht sooo toll, aber sehr beeindruckend mit über 5000 Pfeifen von denen man nur 80 sieht. Darunter die Fürstenloge, die vor der Orgel gebaut wurde, was deren Einrichtung 1770 ziemlich erschwerte. Angeblich war der Fürst Ludwig der II. von Mecklenburg-Schwerin nie in seiner Loge. Schon damals gab es größenwahnsinnige „Herrscher“.

Und die Marienkirche, die Hauptkirche von Rostock und zum Glück im zweiten Weltkrieg kaum beschädigt (Rostock wurde schon 1942 komplett durch Bomben zerstört), war so beeindruckend, dass wir am nächsten Tag gleich noch eine Führung gebucht haben.

Der absolute Hammer in der Marienkirche ist die astronomische Uhr von 1472. Ein Wunderwerk, das als einziges in Deutschland noch mit seinem mittelalterlichen Uhrwerk funktioniert.

Dann raus nach Warnemünde, aber die Hafenrundfahrt für 20 Euro p.P. haben wir uns geschenkt, im Regen. Der Strandspaziergang fand auf Wunsch einer einzelnen Dame statt, im Regen.

Sylke meinte, da sie schon öfter in Warnemünde war, dass das Wetter auch was Gutes hat. Denn die Anzahl der Touris hielt sich in Grenzen. Das hat die Möwen sehr beunruhigt weil es kein Fischbrötchen zu schnappen gab. Wir haben allerdings den über uns nach Süden ziehenden Kranichen und Enten immer zugerufen, dass sie umkehren sollen. Wegen der Vogelgrippe in Brandenburg wo die Kraniche tot vom Himmel fallen. Aber es hat nichts genützt.

Schließlich haben wir noch ein schönes Plätzchen gefunden in einem netten Restaurant von dem man aufs Meer schauen konnte. Da wollten wir eigentlich drauf warten, dass die Aida diva ausläuft. Das hat sie auch gemacht, aber mit fast 2 Stunden Verspätung.

Ist immer wieder imposant so ein risieges Schiff. Aber wir Beide wollen nicht drauf sein.

Wir haben ihr dann doch -im Regen- am Kai nachgeschaut und sind schnell zurück nach Rostock gefahren um in einem Hafenrestaurant ganz gut zu essen. Zurück zum Hotel sind wir dann noch einmal durch Rostock gelaufen, das dauert ja nur 20 Minuten, auch im Regen. 

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