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Sylke hatte wieder ein Seminar in Dresden und ich durfte sie besuchen. Immer wieder gerne, weil Dresden eine tolle Stadt ist und ich natürlich gerne bei Sylke bin. Zudem hatte Sylkes Freundin Susi zum 50sten Geburtstag nach Dresden geladen. Also: Nichts wie hin mit dem Flixbus. Der hatte erstmal eine Stunde Verspätung wegen diverser Staus vor Dresden und in Dresden. Denn die Carolabrücke ist ja noch lange nicht repariert und so quält sich der Verkehr über die verbleibenden zwei Brücken über die Elbe. Aber ich kam auf jeden Fall noch rechtzeitig zu unserem Abendessen mit Moritz im Restaurant Moritz. Sehr lecker und empfehlenswert. 

Bei der Turmführung am Samstagnachmittag hatte man einen guten Blick von der Frauenkirche auf das andauernde Desaster.

Für die nächsten Tage hatten wir uns Wanderungen in der sächsischen Schweiz vorgenommen. Die Touren waren schnell ausgesucht und das Wetter bestens geeignet für unser Vorhaben. Am ersten Tag ging es los am Beuthenfall im Kirnitzschtal.. „Schwere Wanderung. Gute Grundkondition erforderlich. Gute Trittsicherheit, festes Schuhwerk und alpine Erfahrung notwendig“ sagt die Wanderapp. Also genau richtig für uns!

Das war der Anfang unserer 14 Kilometer Wanderung mit 600 Höhenmetern. Der Weg am Blossstock hier sieht noch harmlos aus. Es sollte bald ein bisschen „tricki“ werden.
In der „Wilden Hölle“ kam uns zuerst ein freundlicher Mann entgegen, der seinen Dackel getragen hat mit den Worten: Das geht nicht, das macht er nicht mit.

Zu den Affensteinen führte der Weg durch die „Wilde Hölle“. Kaum oben angelangt war der „Carolafelsen“ (hat nichts mit der Carolabrücke zu tun, der Felsen steht noch und benannt ist beides nach der letzten sächsischen Königin) schon die nächste Attraktion, die Aussicht sieht man im Beitragsbild. Dann ging es über die „Heilige Stiege“ runter um gleich wieder abenteuerlich über die „Rotkelchenstiege“ hoch zu gehen.

Zwischendurch gab es immer wieder ein paar tolle Aussichtspunkte. Hier auf den Falkenstein und die Festung Königstein im Hintergrund.
Wir haben nicht mitgezählt, aber die „Heilige Steige“ hat wirklich sehr viele Stufen. Zum Glück mussten wir runter und nicht hoch.

Am Abend hatten wir uns auf jeden Fall das rustikale Mahl in unserer Pension „Kurparkstübl“ in Bad Schandau verdient. Da war allerdings die Überraschung groß, als wir nur zu zweit an der Rezeption standen. Denn wir hatten angeblich die Ferienwohnung für vier Personen gebucht und dementsprechend war das Zimmer auch hergerichtet. Tatsächlich war bei der Buchung drei Monate vorher nur noch ein Doppelzimmer, nämlich dieses, frei in Bad Schandau. Mit den Worten „Kann doch nicht sein!“ nahm Sylke das zum Anlass bei unserem Spaziergang durch Bad Schandau doch nochmal in der „Elbresidenz“ nachzufragen, ob sie wirklich ausgebucht sind. Kaum zu glauben, aber selbst dieser Riesenkasten von Hotel hatte kein Zimmer mehr frei.

Bei unserem kurzen Spaziergang stand am Wegesrand im Kurpark tatsächlich dieses Azalee in voller Blüte. Das müssten mal die Azaleen in unserem Garten sehen.

Das hätte uns eine Warnung sein müssen für die nächste Wanderung zu den Schrammsteinen. Da sind wir extra früh losgewandert, denn am Nachmittag stand die Besichtigung der Frauenkirche an im Rahmen der Geburtstagsfeierlichkeiten von Susi. Langer Rede kurzer Sinn: Wir waren nicht alleine unterwegs.

Die vielen Wanderer, die vor und hinter uns unterwegs waren, sieht man hier nicht so am Schrammtor, weil ich für das Foto dann doch so lange gewartet habe bis nur noch Sylke im Bild war. Zum Glück hört man auf den Fotos die ganzen Familiendramen um uns herum nicht.

Besonders nervig war auf dem Schrammsteingrat eine Familie deren Sohnemann den ganzen Verkehr aufhielt, weil er unbedingt an den engsten Stellen den Eltern zeigen musste, was man an den Handläufen für tolle Sportübungen machen kann. Während in beiden Richtungen also dutzende Wandernde darauf warten mussten, bis die Kackbratze mit ihren Hängepartien fertig war, bemerkte Sylke: „Können Sie uns bitte weiter wandern lassen, unsere Kids sind schon erwachsen.“ Wenn Blicke töten könnten, wäre Sylke einfach verdampft. Zum Glück enthielten sich Vater und Mutter wörtlicher Kommentare, sonst hätte ich noch was sagen müssen und das wäre nicht freundlich gewesen.

Die Schrammsteinaussicht über das Tal der Elbe ist schon grandios.
Aber auch andere Teile des Wanderweges sind nicht weniger beeindruckend.
Traurig nur die Situation an vielen Stellen, was den Fichtenbestand betrifft. Da sieht es, Klimawandel und Borkenkäfer sei Dank ziemlich duster aus und das wird nicht besser. Kommentar einer Dame hinter mir auf dem Schrammsteingrat von dem aus man das ganze Elend im Überblick sehen konnte: Da fliegen die zum Mond, aber gegen so einen kleinen Käfer können sie nichts machen.
Auch bei diesem Weg gab es dann einige Herausforderungen wie z.B. den Wildschützensteig an dessen Ende wir, oben angelangt, gefragt wurden, ob wir wirklich diesen Steig hoch gekommen sind. Ja, teilweise auf allen Vieren.

Jedenfalls kamen wir noch rechtzeitig zur interessanten Führung durch die Kuppel der Frauenkirche. Das anschließende „Reinfeiern“ in Susis 50sten Geburtstag war sehr lustig und hat viel Spass gemacht. Allerdings machte unser Luftbett unseren Plänen bei Susi und Gabi zu übernachten einen Strich durch die Rechnung. Es blieb einfach keine Luft drin (jetzt wissen wir, es hat ein kleines Loch). So sind wir dann doch, Sylke trinkt ja schon seit Monaten keinen Alkohol, um ein Uhr zurück nach Kleinmachnow gefahren. War alles trotzdem schön gewesen!

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